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Forscher attackieren Festplatte mit Ultraschall

Mit einer Ultraschallattacke haben Sicherheitsforscher ein Videoüberwachungssystem, das auf magnetischen Speichermedien Daten sichert, zum Abstürzen gebracht. Theoretisch kann mit der Technik jede handelsübliche Festplatte gestört werden.

Eine Festplatte mit geöffnetem Gehäuse.
Der Verdächtige betrachtet die Herausgabe als nicht verfassungsgemäße Selbstbezichtigung. Foto: Pixabay

Chinesische und US-amerikanische Sicherheitsforscher demonstrierten vergangene Woche auf einer Sicherheitskonferenz in San Francisco, wie sich Festplatten und Betriebssysteme mit Schall- und Ultraschallattacken außer Gefecht setzen lassen, berichtet Ars Technica. Ein zwölf Sekunden langes Störgeräusch genügte, um Bildverluste in einem Überwachungssystem von Ezviz herbeizuführen. Ein 105 Sekunden langer Sound führte dazu, dass die Aufzeichnung der Streams bis zum Neustart der Festplatte gestoppt wurde. Die Geräusche kamen dabei aus einem Lautsprecher der etwa zehn Zentimeter über der Festplatte des Überwachungssystems angebracht war.

Ultraschall erzeugt Vibration

Mit derselben Methode brachten sie auch magnetische Festplatten in PCs und Laptops zum Absturz. Über eingebaute Lautsprecher abgespielte Geräusche führten zunächst dazu, dass die Geräte nicht mehr reagierten und schließlich neu gestartet werden mussten.

Die Technik funktioniere, weil die Kopfstapelanordnung magnetischer Festplatten durch hörbare Geräusche zum übermäßigen Vibrieren gebracht und das Beschreiben verhindert wird, heißt es in einem von den Forschern veröffentlichten Papier. Ultraschallgeräusche wiederum würden die Funktionsfähigkeit des Schocksensors von Festplatten beeinträchtigen und zum Aussetzen des Lese-/Schreibknopfes führen.

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Laut den Forschern kann die Methode nicht nur gegen Überwachungssystemen und PCs eingesetzt werden. Auch medizinische Geräte, die magnetische Festplatten nutzen, könnten damit angegriffen werden.

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