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NASA macht sich bereit, Neujahr erneut Geschichte zu schreiben

Die NASA-Sonde New Horizons bricht weiter Rekorde. An Neujahr könnte der nächste kommen. Dann fliegt sie an einem rätselhaften Erdnuss-Objekt vorbei – weit weit weg von der Erde.

Die NASA-Sonde New Horizons (Grafik)
Die NASA-Sonde New Horizons fliegt um Neujahr herum an dem Objekt Ultima Thule vorbei (Grafik). Foto: NASA

Die Raumsonde New Horizons der NASA will um Neujahr herum einen neuen Rekord erreichen: Dann trifft sie so weit von der Erde entfernt mit einem Himmelskörper zusammen wie nie eine NASA-Sonde zuvor. Am Dienstag, 1. Januar 2019, gegen 06:03 Uhr MESZ soll sie an einem Objekt im sogenannten Kuipergürtel vorbeifliegen.

Dann treffen dann der irdische Flugkörper und der im Kuipergürtel gelegene, außerirdische Himmelskörper Ultima Thule aufeinander. Letzterer hieß zunächst „(486958) 2014 MU69“, aber weil sich das niemand merken konnte, bekam er nach einer Online-Umfrage seinen neuen Namen. Gemeinsam mit der Internationalen Astronomischen Union will die NASA ihm nach dem Vorbeiflug einen dauerhaften Namen geben.

Ultima Thule: Eine Erdnuss im All?

Laut der NASA wurde nie zuvor ein planetares Objekt in einer so weiten Entfernung erkundet. Ultima Thule liegt rund 1,6 Milliarden Kilometer hinter Plutos Umlaufbahn. „Wir erwarten, dass es der am besten erhaltene planetare Baustein ist, den wir je erkundet haben“, sagt Missionschef Alan Stern. „Ultima Thule‘ sollte ein wertvolles Fenster in die frühe Zeit der Planetenformation und dem Zustand des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren sein.“

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Das Raumschiff soll dann Näheres zu Ultima Thule herausfinden. Laut den Forschern könnte es erdnussförmig sein oder sogar aus zwei Objekten bestehen, die sich gegenseitig umkreisen. Mit einem Durchmesser von rund 45 Kilometer dürfte es eher klein sein.

Eine Aufnahme der NASA zeigte das Objekt bereits. Sie besteht aus 48 Belichtungen, die New Horizons am 16. August gemacht hat. Die dabei gewonnenen Informationen sind hilfreich, damit das Team New Horizons weiter navigieren kann. Der Kuipergürtel besteht aus kleinen Eis-Objekten und Kometen.

Wie nah geht’s ran?

Die vergangenen Wochen hat das New Horizons-Team damit verbracht, mögliche Gefahren auszuschließen, die die Sonde bei ihrem Flug beschädigen könnten. Deshalb kann sie nun dreimal näher an Ultima Thule heranfliegen als an Pluto. Die Entfernung wird 3.500 Kilometer betragen und die Geschwindigkeit 51.500 Stundenkilometern. Zwölf Stunden nach dem Vorbeiflug rechnet die NASA bereits mit ersten Fotos und Daten.

Im Februar hatte New Horizons übrigens einen anderen Rekord geknackt – mit Aufnahmen von der Erde aus einer Entfernung von 6,12 Milliarden Kilometern. Damit übertraf man einen 27 Jahre alten Rekord der Raumsonde Voyager 1. Wiederum hatte die Voyager 2 im Dezember interstellaren Raum betreten.

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