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Wohnen auf fremden Planeten: So könnte es klappen

Viele Visionäre befassen sich mit der Besiedlung außerirdischer Welten, wie dem Mars. Aber wie müssen wir uns überhaupt die dortigen Unterkünfte vorstellen?

Matt Damon in The Martian
So wie Matt Damon im Film "The Martian" müssten auch zukünftige Astronauten auf fremden Planeten wohnen. Foto: imago/ZUMA Press

Die ersten Menschen auf dem Mars hätten ein sofortiges Problem: das Klima. Sobald sie einen Fuß auf den fremden Planeten setzten, wären ihre Körper Sandstürmen, Minusgraden und intensiver Strahlung ausgesetzt. Menschengemachte Behausungen wären also notwendig, die nicht nur vor den harschen Bedingungen schützen, sondern gleichzeitig das Klima der Erde simulieren.

Ein Zuhause in außerirdischer Umgebung muss entspannen

Für Architekten und Ingenieure ergibt sich eine weitere Schwierigkeit: Die Frage, wie sich Design nutzen lässt, um es Astronauten so angenehm wie möglich zumachen damit sie auch in einer außerirdischen Umgebung entspannen können. Das Rennen um Behausungen auf Planeten wie dem Mars hat inzwischen bereits begonnen. Während Elon Musks SpaceX schon 2024 eine Crew auf dem roten Planeten stationieren will, plant die NASA, 2030 mit einer eigenen Mannschaft zu folgen. Erste Konzepte für Unterkünfte auf dem Mars gibt es dank einer NASA-Ausschreibung bereits.

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Bisher kann niemand genau abschätzen, was mit den Raumfahrern auf dem Weg zum Mars passieren wird. Laut Nick Kanas, Psychiater und Professor an der Universität von Kalifornien, der die psychologischen Probleme von Astronauten erforscht hat, könnten beispielsweise Heimweh und Depressionen einsetzen. Auch Lagerkoller könnte ein ernstes Problem darstellen. Das Leben in begrenztem Raum kann schnell zu zwischenmenschlichen Konflikten führen.

Dies würde wiederum eine große Herausforderung an die Unterbringung auf fremden Planeten stellen, vor allem weil das Wohlbefinden der Teilnehmer wesentlich für deren Mission ist.

So könnte das Design einer Unterkunft auf dem Mars aussehen

Kanas‘ Vorstellung einer Unterkunft auf dem Mars würde sich aus psychologischer Sicht folgendermaßen gestalten:

  • Ein Blick auf die Erde, um Heimweh zu bekämpfen: Die Installation eines Teleskops oder die Projektion der Erde auf einen Bildschirm könnte Astronauten helfen, Heimweh und Depressionen in den Griff zu bekommen. Auch ein Virtual Reality-System, um Freunde und Familie zu besuchen, wäre denkbar.
  • Private Räumlichkeiten gegen Lagerkoller: Die Unterbringung müsste groß genug sein, um jedem Bewohner ausreichend Platz für sich allein zu bieten. Dabei könnte es sich um Räume handeln, die ein komplettes Einschließen zwar verhindern, aber genug Abstand zum Rest der Crew ermöglichen.
  • Fenster und Dachlichter für ausreichend natürliches Licht: Licht ist wichtig für den Biorhythmus, auf dem Mars könnte es Astronauten außerdem helfen, eine Verbindung zur eigentlich fremden Umgebung aufzubauen. Menschen müssen außerdem wissen, um welche Tageszeit es sich gerade handelt, da dies Monotonie unterbindet.
  • Fitnessräume und Hydrokultur-Gärten für Entspannung: Raumfahrer brauchen die Möglichkeit, herunterzukommen und Aktivitäten außerhalb ihres Arbeitsumfeldes nachzugehen. Im Garten ließe sich darüber hinaus eine Verbindung zur Natur aufrecht erhalten, die ihnen sonst verloren ginge.

Astronauten müssen sich wohlfühlen

Um Missionen auf fremden Planeten erfolgreich ausführen zu können, ist es essentiell, für Astronauten ein entsprechendes Umfeld zu schaffen. Unterkünfte, die psychologische Mindestanforderungen erfüllen und Depressionen oder Lagerkoller verhindern, gehören unbedingt dazu. Tageslicht und Pflanzen können dagegen den Biorhythmus aufrechterhalten sowie Monotonie vorbeugen. Da das Leben auf dem Mars Menschen ohnehin schon vor große Herausforderungen stellt, sollte ein dringender Fokus auf Entspannung und geistige Gesundheit gelegt werden.

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