Veröffentlicht inScience

Gewaltig! Meteorit schlug mit 61.000 km/h auf Blutmond ein

Die Welt war erstaunt: Im Januar schlug ein Meteorit auf den Blutmond ein. Wie gewaltig die Wucht des Aufpralls war – den man auch auf der Erde sehen konnte – wird nun deutlicher.

Meteorit
Der Meteort krachte während der Blutmondnacht im Januar auf den Mond (Symbolbild). Foto: imago/Panthermedia

Der Blutmond war das erste große Himmelsspektakel in 2019. Genauer gesagt waren es zwei Spektakel: In der besagten Nacht schlug nämlich ein Meteorit in den Mond ein. Die Kollision mit 61.000 Stundenkilometern haben sich Forscher noch genauer angesehen.

Meteorit schlägt in Mond: So schnell soll er gewesen sein

In der Zeit nach der Blutmondnacht wurde viel über den dabei geschehenen Meteoriteneinschlag diskutiert. Forscher sprachen von einem „außergewöhnlichen Zusammenspiel seltener Vorkommnisse“. Und auch jetzt noch kommen neue Erkenntnisse ans Licht. Astronomen aus Spanien sprechen von einer Aufprallgeschwindigkeit mehreren Zehntausend Stundenkilometern.

Etliche Forscher nahmen sich die von Amateur-Astronomen aufgenommen Bilder und Videos der Kollision vor. Von der Erde aus war der Aufprall mit bloßem Auge als plötzlicher kurzer Blitz zu sehen. Sie wollten herausfinden, was sie verursacht hatte und was für Folgen sie hinterlässt.

Animation: Einschlag, Rauchfahne – jetzt Krater

In den monatlichen Notizen der Astronomical Society veröffentlichten zwei spanische Wissenschaftler ihre Ergebnisse zum Meteoriteneinschlag. Demnach kollidierte der Meteorit mit dem Mond bei einer Geschwindigkeit von 61.000 Kilometern pro Stunde. Dabei soll er einen Krater von zehn bis 15 Metern Durchmesser hinterlassen haben.

Beim Aufprall, der nur 0,28 Sekunden gedauert haben soll, sei der Meteorit verdampft. Eine Rauchfahne zeigte sich, deren Glut den Blitz erzeugte, der von der Erde aus zu sehen war. Die hinausgeschleuderten Trümmerstücke sollen dabei eine Höchsttemperatur von 5.400 Grad Celsius erreicht haben, was ungefähr so viel ist wie auf der Sonnenoberfläche. Zu dem Einschlag gibt es eine Animation, die du dir hier anschauen kannst.

Die spanischen Astronomen betreiben das Moon Impacts Detection and Analysis System (MIDAS), das unter anderem aus acht Teleskopen besteht, die von Südspanien aus die Mondoberfläche beobachten. Daraus konnten sie die Animation zusammenstellen. „Es ist unmöglich, diese Hochgeschwindigkeitskollisionen in einem Labor auf der Erde zu reproduzieren“, sagte einer der Forscher. „Das Beobachten von Blitzen ist eine großartige Möglichkeit, unsere Ideen zu testen, was genau passiert, wenn ein Meteorit mit dem Mond kollidiert. ”

Meteorit auf Mond: Wie eine Tonne TNT

Astronomen aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik rekonstruierten aus dem Material der Hobby-Forscher den Einschlag vom Januar. Das ging aus einem Entwurf eines Papers hervor, das in der Zeitschrift Icarus eingereicht und auf dem Pre-Print-Server der Cornell University veröffentlicht wurde.

Nach der Auswertung des Materials setzen die Wissenschaftler die Wucht der Kollision mit der Energie von 0,9 bis 1,8 Tonnen Dynamit (TNT) gleich. Der Meteorit habe einen Krater auf dem Mond hinterlassen, der bis zu 15 Meter groß sein könnte. Das konnten sie durch die Proben von Mondsonden analysieren.

„Der Aufprall ereignete sich im Gebiet des leicht erkennbaren Byrgius-Kraters, südöstlich von Mare Humoris „, heißt es in der Zeitung. Der Ort, an dem der Meteorit in den Blutmond eingeschlagen war, befindet sich am westlichen Rand des Mondes.

Der Meteorit selbst schien nicht mehr als 30 bis 50 Zentimeter im Durchmesser groß gewesen zu sein. Das Forscherteam schätzte jedoch, dass er mit einer Geschwindigkeit von 13,8 Kilometern pro Sekunde unterwegs war.

Der Mond hat’s nicht leicht

Der Erdtrabant hat es nicht leicht. Seine Oberfläche ist mit Narben von Kratern durchzogen. Regelmäßig wird er von kleineren und größeren Gesteinsbrocken getroffen, weil er eine dünnere Atmosphäre als die Erde hat. Das ist allerdings nicht der Grund dafür, dass seit 45 Jahren keiner mehr auf dem Mond war. Dabei wäre eine Erde ohne Mond eine Katastrophe.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.