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Warum ist Ostern dieses Jahr so spät? Der Vollmond ist Schuld

Hast du dich auch schon gefragt, warum Ostern 2019 erst am 21. April ist? Schuld am späten Datum ist der ganz besondere Vollmond, der dieses Jahr zu einer Osterparadoxie führt.

Ein Vollmond vor einem rötlichen Himmel
Warum Ostern dieses Jahr erst so spät ist und was der Vollmond damit zu tun hat

Am 19. April ist Vollmond. Dieses Naturspektakel bestimmt das Osterdatum, das dieses Jahr auf den 21. April fällt. 2019 haben wir es mit einem Osterparadoxon zu tun, weswegen die Feiertage erst so spät sind. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.

Der Vollmond ist schuld am Osterparadoxon 2019

Am 20. März 2019 überschritt die Sonne um 22:58 Uhr den Himmelsäquator und wechselte auf die Nordhalbkugel des Himmelsgewölbes. Damit begann die Vollmondphase. Dieser Zeitpunkt legt jedes Jahr den Frühlingsbeginn fest. Normalerweise ist der Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling der Ostersonntag. Das wäre also eigentlich der 24. März gewesen. Warum ist Ostern 2019 dennoch am 21. April?

Der erste Vollmond im März, der den Frühlingsbeginn markiert, wird auch als Äquinoktium bezeichnet. Die Ureinwohner vieler Länder und Kulturen haben früher den Vollmonden des Jahres Namen gegeben, die sich auf jahreszeitliche Ereignisse und Beobachtungen aus der Natur bezogen. Häufig liest man die Vollmondnamen der früheren Bewohner Nordamerikas, der Algonquin. Diese bezeichneten den Vollmond im März als Wurmmond, da zu dieser Jahreszeit der Boden warm und feucht wird und Regenwürmer wiederkehren.

Der Tagundnachtgleiche

Eine gängige, noch einfachere Bezeichnung des Frühlingsmondes lautet der Tagundnachtgleiche. Wie der Name impliziert, markiert dieses Datum die beiden Tage im Jahr an denen der helle Tag und die dunkle Nacht gleich lange dauern. Nach dem 20. März werden die Tage wieder länger. Der Frühling beginnt auf der Nordhalbkugel übrigens jedes Jahr am 19., 20. oder 21. März. Der Herbstbeginn fällt gleich häufig auf den 22. oder 23. September.

Nur knapp vier Stunden nach dem astronomischen Frühlingsbeginn startet die Vollmondphase. Dieses Jahr stand der sogenannte Wurmmond am 21. März um 02:42:52 (MEZ) der Sonne gegenüber.

Ostersonntag ist 2019 am 21. April.
Ostersonntag ist 2019 am 21. April.
Foto: imago/CHROMORANGE

Das Osterparadoxon 2019

Doch was hat das eigentlich alles mit Ostern zu tun? Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist normalerweise der Ostersonntag. Das wäre dieses Jahr der 24. März. Jedoch beginnt Ostern 2019 am 21. April. Wir haben also mit einer sogenannten Osterparadoxie zu tun, die zum letzten Mal 1962 aufgetreten ist. Was hat es damit auf sich?

N-tv zufolge wurde das Osterdatum im Jahr 325 nach Chr. auf dem Konzil von Nicaea beschlossen. Zur Berechnung dient die Vorschrift des „Computus paschalis ecclesiaticus“, welche den Vollmondtermin nach dem sogenannten Metonschen Zyklus ermittelt. Nach 19 Jahren wiederholen sich die Mondphasen zum selben Datum.

Der Ostersonntag fällt dieses Jahr auf ein anderes Datum

Der so kalkulierte zyklische Vollmond kann vom wahren astronomischen Zeitpunkt der Vollmondphase um einen Tag abweichen. Außerdem berechnet der Computus lediglich den Tag, aber nicht die exakte Uhrzeit der Vollmondphase.

Somit legte man als Frühlingsbeginn damals – der Einfachheit halber – immer den 21. März fest, ebenfalls ohne Uhrzeit. 2019 ist astronomischer Frühlingsanfang am 20. März. Der Vollmond ist am Morgen des 21., weswegen Ostern eigentlich am 24. März sein müsste, kalendarisch liegt es aber vier Wochen später. Diese Paradoxie tritt auch 2038 auf.

Nochmal kurz zusammengefasst: Das Osterparadoxon entsteht, wenn der tatsächliche Frühlingsvollmond nicht an den Tagen stattfindet, die dafür im Berechnungsverfahren des Osterdatums verwendet werden. Deswegen ist Ostern erst am 21. April, obwohl bereits am 21. März der erste Vollmond im Frühling war. Ohne den Mond wäre die Erde übrigens eine einzige Katastrophe. Wir verraten dir außerdem, wo du den Mond am besten beobachten kannst.

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