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Essen in der Mikrowelle aufwärmen: Wie schädlich ist das wirklich?

Die Mikrowelle hat mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Doch eigentlich ist es kein Problem, dein Essen aufzuwärmen – oder?

Frau steht unsicher vor Mikrowelle.
Was macht die Mikrowelle wirklich mit deinem Essen? Foto: imago images/Panthermedia

Die simple Funktion einer Mikrowelle ist es unser Essen zu erwärmen. Doch das Küchengerät muss mit einigen Vorurteilen kämpfen. Mikrowellen sollen uns verstrahlen, unser Essen verändern, sie seien schlichtweg ungesund und schädlich. Wir gehen der Frage nach: Wie schädlich sind Mikrowellen wirklich?

Ist die Mikrowelle schädlich?

Fakt ist, dass Mikrowellen beim Erhitzen unseres Essen Nahrungsbestandteile verändern. Kohlenhydrate, Eiweiße und Vitamine wandeln sich durchs Erwärmen. Aber das liegt nicht an der Mikrowelle, sondern an am Erhitzen selbst. Das passiert auch, wenn du dein Essen auf dem Herd erhitzt. Die Erhitzungsmethode hat damit nichts zu tun.

Im Gegenteil, durch die Garmethode in der Mikrowelle behalten Gemüse sogar mehr Vitamine als durch das Kochen auf dem Herd. Wasserlösliche Vitamine verabschieden sich oftmals im Kochwasser.

Die Geschichte der Mikrowelle

1945 entdeckte der Ingenieur Percy Spencer durch einen Zufalls den praktischen Zweck der Mikrowelle. Ein Schokoriegel war in seiner Tasche geschmolzen, als er an einer Geheimwaffe für das US-Militär arbeitete. Aus der Waffe wurde nichts, dafür konnte er erkennen, dass man mit dem Gerät praktischerweise sein Essen einfach erwärmen kann, so Spektrum.

Er meldete ein Patent für die Mikrowelle an. Die erste kam 1947 auf den Markt, wo sie zunächst als Luxusware gehandelt wurde. Erst in den 70er Jahren begannen Hersteller aus Ostasien günstigere Modelle zu produzieren. Heutzutage gibt es kaum noch einen Haushalt ohne Mikrowelle. Doch ihre Kritiker sind noch überall vertreten.

Wir erklären dir die Mikrowelle

Das größte Vorurteil gegenüber dem praktischen Haushaltsgerät ist irgendwie nachvollziehbar. Denn sie senden elektromagnetische Strahlungen aus. Man unterscheidet hier aber zwischen ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung. Ionisierende Strahlung sind beispielsweise Röntgen- und kurzwellige UV-Strahlen. Sie können molekulare Schäden erzeugen. Die Strahlung der Mikrowelle ist aber nicht-ionisierend und daher nicht schädlich, da die Energie zu gering ist, um Elektronen eines Moleküls zu entfernen.

Stattdessen bringt die Strahlung der Mikrowelle polare Moleküle zum Schwingen. Dabei handelt es sich um Wasser-, Fett- oder Zuckermoleküle. Somit wird alles, was in das Haushaltsgerät gepackt wird, in Schwingung versetzt. Je stärker sich die polaren Moleküle bewegen, desto wärmer wird dein Essen, Tee oder was auch immer erhitzt werden soll.

Darauf solltest du bei Mikrowellen achten

Der Nachteil von Mirkowellen ist lediglich, dass sie Nahrungsmittel zwar schnell erwärmen, aber leider nicht gleichmäßig. Zwar soll die Drehscheibe, auf der du dein Essen abstellst, diese Unregelmäßigkeit ausgleichen, doch so einfach ist das meistens nicht. Mirkowellen können zudem nicht tiefer als zwei bis drei Zentimeter in dein Essen eindringen.

Regelmäßiges Umrühren während des Erwärmens kann Abhilfe schaffen. Das ist aber auch der Grund dafür, dass bei manchen Produkten und Lebensmittel darauf hingeweisen wird, dass sie nicht mikrowellengeeignet sind.

Außerdem solltest du niemals rohes Fleisch in der Mikrowelle garen, denn es bietet Nährboden für Bakterien. Die Hitze der Mikrowelle tötet möglicherweise nicht alle Bakterien ab. Willst du etwas kochen oder nur schonend erwärmen, verzichte lieber auf das Haushaltselektrogerät. Du kannst die Temperatur einfach nicht richtig kontrollieren.

Der Online-Händler Amazon hat übrigens eine Zeit lang darüber nachgedacht, eine Mikrowelle mit Sprachfunktion in Deutschland einzuführen. Elektrosmog soll ebenfalls gesundheitsgefährdend sein. Aber so schlimm, wie du dir das vorstellst, ist es nicht. Also keine Panik, denn du hast auch die Möglichkeit dich gegen Elektrosmog zu schützen.

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