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Cannabis-Legalisierung: Macht Kiffen dumm? Die Antwort ist eindeutig

Unkontrolliertes Grinsen und Kichern über banale Dinge lässt die Frage aufkommen „Macht Kiffen dumm?“. Forscher haben darauf längst eine Antwort.

Mann raucht Joint und lacht
© Getty Images/Dejan Marjanovic

Forscher geben Antwort auf die Frage: Macht Kiffen eigentlich dumm?

Berechtigte Frage, wenn man an das dümmliche Grinsen und Kichern von manchen Kiffern denkt. Doch was ist eigentlich dran? Macht Kiffen dumm?

Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis hat in Deutschland mittlerweile ein Ende gefunden. Schon am 1. April tritt das entsprechende Gesetz in Kraft. Doch wie wird unser Alltag dann aussehen? Was Forschenden wirklich interessiert hat, ist: Macht Kiffen dumm?

Noch vor der Cannabis-Legalisierung: Macht Kiffen dumm?

Das Forscherteam um Dr. Catharine Winstanley von der kanadischen University of British Columbia wollte herausfinden, welche Auswirkungen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die zwei Hauptbestandteile von Cannabis, haben. Hierfür gestalteten sie ein spezielles Experiment.

Laborratten wurden trainiert, dass sie eine einfach Übung durchführen konnten. Die Aufgabe bestand aus einer leichten und einer schweren Version. Ziel war es, ein leuchtendes rotes Licht mit der Nase anzustupsen. Dieser Versuchsaufbau lag einem Ziel zugrunde: Die Antwort auf die Frage zu finden, ob Kiffen dumm macht.

Die leichte Version:

  • Das Licht leuchtete eine Sekunde lang.
  • Belohnung: ein Zuckerwürfel

Die schwere Version:

  • Das Licht leuchtete nur 0,2 Sekunden.
  • Belohnung: 2 Zuckerwürfel

Bald zeigte sich, dass die Ratten gerne die schwere Aufgabe wählten, da die doppelte Belohnung sehr reizvoll war – allerdings nur, wenn sie nicht bekifft waren.

Das Experiment im Video:

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Welche Auswirkung hatte das Kiffen auf die Tiere?

Ratten, die vor dem Test CBD erhielten, wählten weiterhin die schwere Übung. Dies bestätigte frühere Ergebnisse: CBD alleine macht nicht high. Somit hat es keinen Einfluss darauf, Entscheidungen zu treffen. Doch unter Einfluss von THC wurde die leichtere Aufgabe gewählt.

Waren die Ratten vielleicht einfach nur zu bekifft, um die schwierige Aufgabe zu schaffen? Nein, sagen die Forscher. „Die Fähigkeit der Ratten, die schwierigere Aufgabe zu lösen, wurde durch das THC nicht beeinflusst. Die Ratten waren immer noch in der Lage, die Übung zu machen — sie wollten es nur nicht“, erklärt Winstanley gegenüber UBC News. Damit bewiesen die Wissenschaftler*innen: Das Cannabis machte die Ratten nicht dumm, sondern einfach nur faul.

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Unterschiedlicher Einfluss von CBD und THC

Eine erstaunliche Erkenntnis war, dass unter Einfluss der gleichen Menge von CBD und THC die Tiere sich trotzdem nicht an die schwierige Version heranwagten. Vorher wurde vermutet, dass CBD einen mildernden Einfluss habe. Dieses Ergebnis hilft vor allem Menschen, die Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren.

Die positive Wirkung wird hier vor allem CBD zugeschrieben. Man könnte also einen Stoff schaffen, bei dem die Nebenwirkung von THC nicht mehr vorhanden ist.

Quellen: UBC News, YouTube/UBC News

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