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(Ur)knaller: Ist das Universum jünger als wir dachten?

Die Zeit dehnt sich aus und läuft uns gerne einmal davon. Neue Erkenntnisse hinsichtlich des Urknalls lassen jedoch vermuten, dass Forschern die Zeit praktisch davon gerannt ist.

Universum
Laut einer neuen Studie ist unser Universum viel jünger als gedacht. Foto: Pixabay

Unser Universum ist ein Ort voller Geheimnisse und unerforschter Mysterien. Ein Aspekt galt bislang jedoch als gesichert: Das Universum entstand vor 13,8 Milliarden Jahren. Laut einer neuen Studie haben sich Forscher mit dem Alter des Universums allerdings gehörig vertan – und zwar um circa eine Milliarde Jahre. Diese überraschende Erkenntnis zwingt sie, die Schlüsselkonstanten der Geschichte des Urknalls sowie unsere physikalischen Gesetze zu überdenken.

Das Universum ist jünger als gedacht

Diese neuen Erkenntnisse zum Urknall sind wahrlich ein Knaller: Ein Forscherteam unter der Leitung von Nobelpreisträger Adam Riess, einem Astronomen der Johns Hopkins University im US-Bundesstaat Maryland, legte nun dar, dass das Universum weitaus jünger ist als bisher angenommen. Statt 13,8 Milliarden Jahren kam die Studie zu dem Ergebnis, dass unser Universum nur 12,5 Milliarden Jahre alt ist.

Die in der Fachzeitschrift „Astrophysical Journal“ veröffentlichte Studie stützt sich auf neue Messungen des Hubble-Weltraumteleskops der NASA. Demnach sollte die Ausdehnungsrate des Universums berechnet werden, die Wissenschaftler seit Jahren theoretisieren. Zunächst glaubten die Forscher an einen Irrtum, als sie auf die Diskrepanz stießen.

Astrophysiker gestehen sich weiteren Fehler ein

Doch die Astrophysiker mussten sich noch einen weiteren Fehler eingestehen – denn die Messungen ergaben, dass das Universum nicht nur jünger ist, sondern sich auch mit weitaus höherer Geschwindigkeit ausbreitet, als zuvor angenommen.

Diese Theorie des sich ausdehnenden Universums geht zurück auf Edwin Hubble, der Mitte der 1920 Jahre nach akribischer Himmelsbeobachtung zu dem Schluss kam, dass das Universum sich ausdehnt. Die neuen Resultate zeugen laut Riess jedoch nicht von menschlichem Versagen. Die Ausdehnungssrate des Universums sei schlicht angestiegen, sodass möglicherweise eine „neue Physik“ notwendig sei, um diese Unstimmigkeiten zu erklären.

Das All fasziniert Forscher, Bürger und mächtige Unternehmen.
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Ein genaues Alter kann bestimmt werden

Ein sich expandierendes Universum impliziert, dass ein genaues Alter dessen bestimmt werden kann. Denn: Forscher können folglich an den Bewegungen unseres Kosmos nachvollziehen, wann sich dieser in einem weitaus eingedämmteren Zustand befand. Diesen eingedämmten Zustand bezeichnen wir als „the Big Bang“ – den Urknall.

Das Universum scheint unendlich. Forscher sind sich jedoch sicher, dass ein zweiter Urknall unseren Kosmos komplett auslöschen würde.

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