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Die tödlichste Ära der Erde – nahezu niemand kennt sie

536 nach Christus war nach heutigem Wissensstand das schrecklichste Jahr in der Geschichte der Menschheit, doch nur die wenigsten wissen, was damals tatsächlich los war.

Vulkan.
Inaktiv sehen sie so friedlich aus: 536 n.Chr. sorgte ein Vulkanausbruch fast für den Weltuntergang. Foto: imago images/Science Photo Library

Wenn wir an die schrecklichsten Jahre der Menschheitsgeschichte denken, fallen uns sofort ein paar grausame Zeitalter ein: Zum Beispiel die Jahre um 1350, als die Pest Millionen von Menschen das Leben kostete. Oder 1918, als die spanische Grippe zahlreiche Opfer nahm. Doch der Weltuntergang war womöglich selten so wahrscheinlich, wie 536 nach Christus.: Was die drohende Apokalypse verursachte und mit welchen existentiellen Problemen die Weltbevölkerung zu kämpfen hatte, wissen heute jedoch nur die Wenigsten.

Dem Weltuntergang so nah: Die grausame Zeit in 536 nach Christus

Das schreckliche Jahr 536 ist nach wie vor eins der tödlichsten in der Geschichte der Menschheit und hat den Planeten von einer verheerenden Hungersnot und Krankheit heimgesucht. Forscher sprechen auch von der Wetteranomalie von 535/536. Wetteranomalien sind wir in Zeiten des rasanten Klimawandels bedauerlicherweise gewohnt, doch was machte die Abnormitäten von damals so verheerend?

Auf das schrecklichste Jahr der Menschheit folgten viele Katastrophen

Rückschlüsse darauf, was 536 nach Christus tatsächlich vonstatten ging, erlauben heutzutage nur noch zeitgenössische Berichte. Sie zeugen von drastischen Temperaturstürzen, Missernten, Hungersnöten und tödlichen Seuchen. Der byzantinische Historiker Procopius schrieb: „Die Sonne strahlte das ganze Jahr ohne Licht abzugeben, wie der Mond.“

„Es war der Anfang von einem der schlimmsten Zeitalter, um lebendig zu sein, wenn nicht das schlimmste Jahr“, so Michael McCormick, Mittelalterhistoriker der Harvard Universität.

Betroffen von den katastrophalen Lebensbedingungen waren vor allem die Bewohner der Nordhalbkugel: Die Erde war in permanente Dunkelheit getaucht. Ein lebensfeindlicher Schatten lag über Europa, dem nahen Osten und weiten Teilen Asiens.

Der Nebel verdeckte die Sonne ganze 18 Monate lang: Das verursachte unter anderem außerordentlichen Schneefall in China, und auch andere Teile der Nordhalbkugel hatten mit lebensfeindlichen Bedingungen zu kämpfen. In Irland zum Beispiel löste der Nebel eine tödliche Hungersnot aus, die das Land drei Jahre lang heimsuchte.

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Schuld für Weltuntergangs-Szenario: Vulkanausbruch in Island

Der Grund für die Apokalypse war ein Vulkanausbruch in Island, so groß, dass er eine unerbittliche Staubwolke über den halben Planeten verursachte. Als die vulkanischen Aktivitäten einmal im Gange waren, hörten sie nicht mehr auf und erzeugten mehrere Millionen Tonnen Asche, die sich über weite Teile der Erde ausbreiteten.

Das Resultat war ein Mangel an Sonnenlicht: Die Ernte hörte auf zu wachsen und somit kam es zu einer verheerenden Hungersnot und einem Zusammenbruch der Weltwritschaft.

Wissenschaftler können nur rekonstruieren, wie viele Menschen bei der Katastrophe und den darauf folgenden Turbulenzen ums Leben gekommen sind: Es ist möglich, dass das Weltuntergangs-Szenario mehreren zehn Millionen Menschen das Leben kostete. Professor Michael McCormick geht davon aus, dass sie Welt sich vermutlich erst um 640 nach Christus erholt habe – ganze hundert Jahre später.

Vulkan.

Die tödlichste Ära der Erde – nahezu niemand kennt sie

536 nach Christus war nach heutigem Wissensstand das schrecklichste Jahr in der Geschichte der Menschheit, doch nur die wenigsten wissen, was damals tatsächlich los war.

Für den kommenden Weltuntergang sind wir verantwortlich

Für die Gefahr des nächsten, möglichen Weltuntergangs sind wir Menschen selbst verantwortlich. Eine aktuelle Studie zeigt, wie verheerend wir unseren Planeten bisher zugerichtet haben. Wenn wir nicht bald etwas ändern, könnte uns in nur 30 Jahren der Weltuntergang drohen. Es ist allerdings noch nicht zu spät, wenn jeder jetzt etwas ändert. Das können wir tun, um den Weltuntergang bis 2050 abzuwehren.

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