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Solaranlage in der Sahara: Eine unerschöpfliche Energiequelle?

Man nehme einige Solarzellen und platziere diese auf einem Fleckchen in der Sahara. Daraus soll sich ein Haufen an erneuerbarer Energien gewinnen lassen. Doch ist es wirklich so einfach?

Sahara
Könnte eine Solaranlage in der Sahara unser Energieproblem lösen? Foto: imago images/blickwinkel

Eine riesige Solaranlage in der Sahara könnte für mehr erneuerbare Energien sorgen. Das viele Sonnenlicht holt das Maximale aus der Energiequelle heraus. Dies könnte dabei helfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und einer Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Doch diese Idee klingt einfacher, als sie ist.

Die Idee hinter einer Solaranlage in der Sahara

Nach einer Berechnung eines Professors der Nottingham Trent University könnte eine Solaranlage in der Sahara einen entscheidenden Durchbruch im Bereich der Energiegewinnung erwirken: 7.000 mal mehr Strom als Europa benötigt, soll diese Anlage dank des Sonnenlichts, das auf die Wüste fällt, liefern. So seine Schätzung, die er in The Conversation Thursday teilte.

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„Nur ein kleiner Teil der Sahara könnte so viel Energie produzieren wie der gesamte afrikanische Kontinent es aktuell schafft“, erklärt Professor Amin Al-Habaibeh. „Mit der Verbesserung der Solartechnologie wird es nur billiger und effizienter.“ Für viele Pflanzen und Tiere sei die Sahara kein Lebensraum, doch sie könnte nachhaltige Energien zum Leben erwecken.

Die Idee, die Sahara als Energiequelle zu nutzen, ist nicht neu. Experten schätzen, dass schon ein kleiner Fleck ausreichen würde, um die ganze Welt mit Wüsten-Energie zu versorgen.

Nicht nur Strom-, sondern auch Lebensmittelproduktion

Andere Sahara-Projekte planen über die Stromversorgung hinaus. Entwickler glauben, dass es sogar möglich wäre, Lebensmittel in der Wüste zu produzieren. „Agrophotovoltaik“ nennt sich diese Idee. Sie soll die Landwirtschaft um 60 Prozent steigern.

Ein Tweet von Mike Hudema, ein kanadischer Aktivist, zeigt ein solches Sahara-Wald-Projekt. Zehn Hektar der tunesischen Wüste würden dadurch für die Solaranlage genutzt werden, was ungefähr 30 Millionen US-Dollar (rund 26 Millionen Euro) kosten würde. Damit könnte man die Sonnenenergie für den Anbau von Pflanzen nutzen.

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Der Universitätsprofessor schlägt ein groß angelegtes Projekt vor, um die Solaranlage in der Sahara zu nutzen. Etwas Ähnliches wurde bereits in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgebracht:

  • Das Sonnenlicht, das zurückgestrahlt wird, erwärmt einen Behälter.
  • Dieser treibt eine Dampfturbine an.
  • In dieser Turbine wird Energie in Form von geschmolzenem Salz gespeichert.

Solaranlage in der Sahara könnte problematisch werden

Doch so einfach ist es nicht, ein solches Projekt in der Wüste umzusetzen. Ein Professor der Georegtown University kritisierte die Idee und bezeichnete sie als „Klimakolonialismus“. Zwei Faktoren machen das Solarprojekt in der Sahara besonders problematisch:

  1. Eine Reihe von Ländern regieren die Sahara.
  2. Die Sahara ist die Heimat vieler Menschen.
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Es hapert noch in der Umsetzung

Auch Elon Musk spielte bereits mit dem Gedanken, die Sonnenenergie der Sahara zu nutzen. Im Juli 2017 präsentierte er Berechnungen, aus denen hervorging, dass die Sahara den Energiebedarf der USA mit einer Solaranlage von 100 mal 100 Meilen (etwa 160 mal 160 Kilometern) decken könnte. Zusätzlich könnte man ein Batteriespeichersystem bauen, damit eine 24-Stunden-Stromversorgung garantiert wäre.

Weitere Vorschläge ähneln sich in der Grundidee. Doch neben der Genehmigung einer solchen Solaranlage in der Sahara steht auch immer noch zur Debatte, wer die Kosten für ein derartiges Projekt übernimmt.

Die Sahara sorgt neben der Diskussion um Solaranlagen in der Wüste immer wieder für Gesprächsstoff: Daher kommt der Schnee in der Sahara. Für seltenen Schmuck sorgte ein Meteorit, der in die Sahara einschlug und Wüstenglas auf die Erde brachte.

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