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Deo mit Aluminium kaufen? Darum solltest du das lieber nicht tun

Aluminium steckt in Deos und vielen anderen Gegenständen aus unserem Alltag. Das kann durchaus zum Problem werden, denn der Stoff gilt als gesundheitsschädigend.

Deodorant in Sprühdose
Dein Deo könnte einen gesundheitsgefährdenden Stoff enthalten: Aluminium. Foto: michalPuchala/Getty via Canva.com

Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass Aluminium in Deos und einigen anderen Alltagsgegenständen enthalten ist. Das Problem: Es heißt, dass der Stoff gesundheitsschädigend sei und die motorischen Fähigkeiten einschränken kann. Die Stiftung Warentest hat sich genauer mit dem Problem auseinandergesetzt und verrät, warum du besser kein Deo mit Aluminium kaufen solltest.

Deodorant in Sprühdose

Deo mit Aluminium kaufen? Darum solltest du das lieber nicht tun

Aluminium steckt in Deos und vielen anderen Gegenständen aus unserem Alltag. Das kann durchaus zum Problem werden, denn der Stoff gilt als gesundheitsschädigend.

Behörden warnen: Besser kein Deo mit Aluminium kaufen

Viele Deutsche nehmen im Alltag eine gesundheitsbedenkliche Menge an Aluminium auf. Das hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Studie herausgefunden. Wir kommen in Kontakt mit Aluminium durch Deos, Zahnpasta und vielen anderen Alltagsgegenständen. Die Experten haben untersucht, wie viel von dem Zeug sich über die Haut und den Mund im Körper ansammelt.

Die Lebensmittelbehörde Efsa empfiehlt nicht mehr als ein Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht in einer Woche aufzunehmen. Laut BfR-Studie wird diese Toleranzgrenze häufig aber weit überschritten. Diese Erkenntnis und ihre Hintergründe hat das Institut im Fachmagazin Archives of Toxicology veröffentlicht.

Was ist Aluminium?

Aluminium ist ein chemisches Element, das dritthäufigste in der Erdkruste sogar, und es ist ein Leichtmetall. Es kann sowohl in unverarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, beispielsweise in:

  • Kakao
  • Kaffee
  • Hülsenfrüchten
  • Tee,
  • Nüssen
  • Getreiden

Man findet es aber auch als Lebensmittelzusatz, in Lebensmittelverpackungen, als Alufolie oder in Schalen. Außerdem steckt es in Form von Salzen als Aluminiumchlorid in Deodorants, Kosmetika wie Zahnpasta und anderen Produkten. Aluminium im Deo sorgt als Antitranspirant dafür, dass die Schweißdrüsen blockiert werden. In Sonnencremes und Zahnpasta wird Aluminiumhydroxid zum Ummanteln des mineralischen Sonnenschutzfilters Titandioxid benutzt.

Diese Verwendung klingt logisch. Umso bedauerlicher für Nutzer, dass ihnen nun häufiger dazu geraten wird, Deos mit Aluminium oder die anderen Produkte zu vermeiden. Denn laut Stiftung Warentest mindern eigentlich nur Aluminiumsalze das Schwitzen am Kopf, im Gesicht oder anderswo zuverlässig.

Warum ist Aluminium gefährlich?

Trotzdem sollten sie es lassen, wie die aktuellste Studie nun auch nahelegt. Demnach nehmen die meisten Deutschen schon über die Ernährung mehr als die Hälfte der gesundheitlich unbedenklichen Menge auf. Hinzu kommen dann Teile des schädlichen chemischen Elements, die in Alltagsprodukten stecken: Aluminium in Deo, Aluminium in Zahnpasta und und und.

Wird nur eine unbedenkliche Menge über die Nahrung aufgenommen, ist das für gesunde Menschen nicht weiter schlimm. Über die Nieren wird der Stoff wieder ausgeschieden. Gefährlich wird es erstens, wenn mehr als die tolerierte Menge aufgenommen wird, und zweitens, wenn das Aluminium sich im Körper ansammelt, was bei Menschen mit einer Niereninsuffizienz vorkommen kann. Deshalb warnt das BfR davor, dass bei einer zu hohen Aluminiumbelastung im Körper langfristig ein Gesundheitsrisiko besteht.

Diese Menschen sind gefährdet

Dann kann sich das Leichtmetall im Skelettsystem oder sogar im Gehirn einlagern und wird dort nur sehr schlecht abgebaut. Die Folgen können Entwicklungsstörungen im Gehirn und in der Motorik sowie Schäden an Leber, Nieren und Knochen sein. Auch die neue Untersuchung jedoch lieferte keinen Beweis für einen Zusammenhang mit Alzheimer oder Brustkrebs.

Gefährdet sind laut BfR besonders Säuglinge, Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren, Jugendliche ab elf Jahren und Erwachsene, die sehr oft Deo mit Aluminium oder weißende Zahnpasta verwenden. Junge Frauen seien zudem durch Kometikprodukte mit Aluminium belastet. Bei ihnen werde das Leichtmetall besonders lange im Körper gespeichert.

Gefährliches Aluminium in Deo und Co.: Das solltest du tun

Das BfR empfiehlt besonders jungen Frauen, Aluminium aus vermeidbaren Quellen so gut wie möglich wegzulassen. Verbrauchern allgemein rät das Institut, sparsam mit Aluminium-Deos und Zahnpasten mit Aluminium zu sein. Zudem sei es empfehlenswert sich abwechslungsreich zu ernähren und bei Lebensmitteln und Kosmetika Produkte und Marken zu wechseln, sollte das Leichtmetall in den bisher benutzten enthalten sein.

Zudem sollten vor allem salz- und säurehaltige Lebensmittel nicht in Alufolie oder Aluminiumschalen zubereitet werden, durch sie könne sich das schädliche Element lösen. Tomaten, Rhabarber, Apfelschnitze, Salzheringe oder Käse nicht in Aluminiumfolie einpacken, sagte Thomas Tietz, leitender Autor der Studie dem Tagesspiegel: „Alufolie hat in der Küche nichts zu suchen.“

Studie beweist: Aluminium in Deos nicht zwingend notwendig

Eine neue Studie von Stiftung-Warentest beweist mal wieder: Teure Produkte sind nicht unbedingt die besten. Stiftung-Warentest untersuchte die verschiedenen Deodorants hinsichtlich ihrer Schutzwirkung gegen Achselgeruch, kritischer Stoffe, ihrer Handhabung und dem Hautgefühl, sowie auf das Werbeversprechen. Und der glückliche Gewinner kostet gerade mal 55 Cent und kommt ganz ohne Aluminium im Deo aus. Hier sind die drei Testsieger von Stiftung-Warentest.

  • Anti-Transpirant Original Dry von dm Balea für 0,55 Cent: Note (2,0)
  • Natural Minerals with Aloe Vera Antitranspirant von Lidl Cien für 0,55 Cent: Note gut (2,1)
  • Deo Wasserlilie 48h von CD für 1,35 Euro: Note gut (2,1)

Ein Leben ohne Aluminium im Deo und Co.

Wie du siehst ist nicht unmöglich, dem unliebsamen Stoff im Alltag aus dem Weg zu gehen. Eine gewisse Sensibilität für das Thema, sowie der Wille sich über sich Inhaltsstoffe seiner Produkte und Lebensmittel zu informieren reichen schon aus, um Aluminium im Deo und Co. zu meiden.

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