Veröffentlicht inScience

Supererde bei Proxima Centauri könnte gängige Theorien umwerfen

Forscher entdecken, dass unser Nachbarstern Proxima Centauri von einer Supererde umkreist wird, die sechsmal so schwer ist wie unser Heimatplanet.

Alfa Centauri.
Proxima Centauri könnte von einer Supererde umkreist sein. (Symbolbild) Foto: iStock.com/Juanmrgt

Kein Stern ist unserer Sonne im Universum so nah wie Proxima Centauri. Er ist 4,2 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und Erkenntnisse von Astronomen lassen vermuten, dass er nicht nur von einem Planeten, sondern auch von einer Supererde umkreist wird.

Alfa Centauri.

Supererde bei Proxima Centauri könnte gängige Theorien umwerfen

Forscher entdecken, dass unser Nachbarstern Proxima Centauri von einer Supererde umkreist wird, die sechsmal so schwer ist wie unser Heimatplanet.

Supererde im Proxima Centauri?

Dass der erdgroße Planet Proxima Centauri b den Roten Zwergstern Proxima Centauri umkreist, ist in der Wissenschaft schon seit 2016 bekannt. Astronomen entdeckten vor wenigen Monaten möglicherweise jedoch einen zweiten Planeten in dem System. Dieser hat mindestens die sechsfache Masse unseres Heimatplaneten und ist daher eine Supererde, die auf den Namen Proxima Centauri c getauft wurde.

Hinweise auf Proxima Centauri c lieferten Veränderungen der Lichtwellenlängen. Sterne senden nämlich ihr eigenes Licht aus: Leuchtet ein Stern blauer, so bedeutet es, dass er sich auf den Beobachter zubewegt. Leuchtet er hingegen roter, so entfernt er sich vom Beobachter. Diesen sogenannten Doppler-Effekt kennen wir so ähnlich im Alltag beispielsweise von Polizeiautosirenen.

Im Fall der Proxima Centauri, analysierten Forscher Wellenmuster mehr als 17 Jahre lang. Diese verraten, dass offenbar die Schwerkraft eines zweiten Planeten an dem Roten Zwergstern zieht. Dieser Proxima Centauri C getaufte Planet ist fast sechsmal so schwer wie unser Heimatplanet.

Proxima Centauri C-Entdeckung wirft neue Fragen auf

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich Supererden in der Nähe von Schneegrenzen – die Entfernung vom Stern, in der Wasser zu Eis werden kann – um einen Stern bilden. Die mögliche Existenz von Proxima Centauri C stellt diese Theorie jedoch infrage. Denn die Supererde liegt weit von der Schneegrenze entfernt.

Sollte Proxima Centauri C tatsächlich existieren, müssten bestehende Theorien also angepasst werden. Die Forschergruppe um Mario Damasso vom Astrophysikalischen Observatorium Turin erklärt im Fachblatt Science Advances jedoch, dass Proxima Centauri weiter beobachtet werden müsste, um die Existenz der Supererde final bestätigen zu können.

Kürzlich entdeckten Forscher außerdem das erste Mal Sauerstoffmoleküle. Du möchtest wissen, wo das Universum endet? Darauf gibt es nur eine Antwort.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.