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„Gigantische Seifenblase“ selbst machen: Physiker verraten den Mega-Trick

Physiker haben entdeckt, wie wirklich jedem Riesenseifenblasen gelingen. Der Trick der Forscher hängt auch mit einer verblüffenden Entdeckung zusammen.

Frau mit Sonnenbrille schaut auf Riesenseifenblase.
Riesenseifenblasen selber machen: Physiker verraten

Es klingt schräg, ist aber der Lifehack schlechthin für alle, die Spaß an großen Seifenblasen und Wissenschaft haben: Physiker haben herausgefunden, wie jeder Riesenseifenblasen hinkriegen kann. Während ihrer Forschungen machten sie dann zufällig noch eine erstaunliche Entdeckung.

Frau mit Sonnenbrille schaut auf Riesenseifenblase.

„Gigantische Seifenblase“ selbst machen: Physiker verraten den Mega-Trick

Physiker haben entdeckt, wie wirklich jedem Riesenseifenblasen gelingen. Der Trick der Forscher hängt auch mit einer verblüffenden Entdeckung zusammen.

Riesenseifenblasen selber machen: Der Trick der Physik

Dass seriöse Wissenschaftler sich auch mit anderer Materie als der Dunklen befassen, zeigen Forschungen von Physikern der Emory University in Atlanta. Sie haben etwas total Alltägliches enthüllt: Das Rezept für Riesenseifenblasen.

Ihre Ende Januar 2020 im Fachmagazin Physical Review Fluids veröffentlichte Studie heißt auch noch genau so: „How to make a giant bubble“. Darin beschreibt Physikprofessor Justin Burton, worauf es ankommt, wenn man große Seifenblasen selber machen will.

Inspiriert habe ihn einer der vielen Straßenkünstler, die diese Technik zelebrieren. „Seine Seifenblasen hatten den Durchmesser eines Hula-Hoop-Reifens und waren so lang wie ein Auto.“ Burton wollte wissen, wie so ein mikroskopisch dünner Film in solch einer Länge stabil bleiben kann. Dazu nahmen sie auch das Forum Seifenblasen-Wiki zur Hilfe.

Die Physiker hielten sich an die darin empfohlenen Rezepte, filmten ihre Versuche in Slow Motion und untersuchten und verbesserten ihre Ergebnisse. Das Endresultat schließlich dürfte Fans von Riesenseifenblasen interessieren:

  • Mit dem Verdickungsmittel Guarkernmehl oder dem zum Beispiel in Abführmitteln enthaltenen Stoff Polyethylenglycol zerplatzen Seifenblasen nicht mehr so schnell. Der Grund dafür sind die in beiden Zutaten enthaltenen langkettigen Moleküle, die Polymere.

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„Die Polymerstränge verheddern sich ineinander, wie ein Haarknäuel und formen dabei längere Stränge, die nicht auseinanderbrechen“, so Burton.

Aber das ist noch längst nicht alles. Die Zusammensetzung erklärt, warum große Seifenblasen mit einem Volumen von bis zu 100 Kubikmetern entstehen können. Das erklärt aber noch nicht, wieso und mit welchem Rezept sie nicht zerplatzen.

Riesenseifenblasen machen: Das Rezept Gramm für Gramm

Nur durch Zufall machten die Physiker während ihrer Experimente eine Entdeckung, die das Rätsel löst. Sie lagerten das sogenannte Polymer in Containern und das, das ungefähr ein halbes Jahr lagerte, bevor es für die Riesenseifenblasen verwendet wurde, bildete stabilere Blasen wie jenes, das sofort zum Einsatz kam.

Das lag daran, dass sich das länger gelagerte Polyethylenglycol schon teilweise abgebaut hatte. Dadurch hatten sich unterschiedliche Stränge gebildet. „Die Polymere unterschiedlicher Längen verheddern sich sogar noch mehr, was die Elastizität des Films verstärkt.“ Die Forscher nennen es eine „fundamentale physikalische Entdeckung“. Denn: Die Erkenntnisse können helfen, Prozesse wie den Ölfluss durch Pipelines zu verbessern.

Und sie enthüllen, wie es möglich ist, große Seifenblasen selber zu machen.

Das ist das Rezept:

  • 1 Liter Wasser
  • 50 Milliliter Flüssigwaschmittel (Forscher nutzten Dawn Professional Detergent)
  • 2–3 Gramm Guarkernmehl
  • 50 Milliliter Isopropyl-Alkohol (Reinigungsalkohol)
  • 2 Gramm Backpulver

Das ist die Anleitung:

  1. Gib Alkohol und Guarkernmehl ins Wasser.
  2. Verrühre die Mischung langsam zehn Minuten lang.
  3. Lass sie eine Weile stehen, damit das Mehl Wasser zieht.
  4. Rühre sie noch einmal um, damit sie dickflüssig wird.
  5. Füge Backpulver hinzu und verrühre alles.
  6. Ergänze das Flüssigwaschmittel und verrühre alles langsam, damit es nicht schäumt.

Fertig! Nun kannst du eine Schnur oder ein Seil in die „Suppe“ hineintunken und deinen Traum von großen Seifenblasen wahr machen.

Erstaunliche Physik

Was Physiker herausfinden, ist schon erstaunlich. In dieser Studie wurde aus einem einfachen Rezept für Riesenseifenblasen eine Rezeptur, die helfen kann, Prozesse in Pipelines zu verbessern. Andernorts forscht man gleich an der Teleportation von Menschen, während Erkenntnisse zu Schwarzen Löchern an den Grenzen der Physik kratzen und Forscher Zeitreisen auf der Spur sind. Bis wir wirklich durch die Zeit reisen und uns beamen können, wird es jedoch noch dauern. Umso schöner also, dass wir jetzt schon große Seifenblasen selber machen können, einfach per Rezept.

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