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Modell des Universums ist anders als bisher gedacht – diese Erkenntnisse zeigen es

Das Modell des Universums schien jahrelang fest zu sein. Doch diese Erkenntnisse lassen uns das Phänomen mit anderen Augen sehen.

Universum
Das Universum und seine Expansion stellt Forscher seit Langem vor ein Rätsel. Foto: iStock/sololos

Das Universum wird seit etlichen Jahren erforscht und beobachtet. Doch am Modell kann sich immer etwas ändern. Das hatten Hendrik Hildebrandt von der Ruhr-Universität Bochum und ein Forschungsteam im Rahmen des „Kilo-Degrey Survey“-Projekts (KiDS) herausgefunden. Die Ergebnisse waren bahnbrechend und haben neue Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. Es kann sich am Standardmodell des Universums noch vieles verändern. Warum das so ist, erfährst du hier.

Faszination Universum und die Geheimnisse, die es für uns bereit hält
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Die Erkenntnisse zeigen das Universum aus einer anderen Perspektive

Das Universum ist vielfach erforscht und dennoch ein Mysterium. Viele Forscher und Wissenschaftler dachten, dass sie die Masse des Universums bereits kannten. Allerdings gibt es immer wieder Überraschungen. Wenn die Rede von einem Mysterium ist, dann muss es sich tatsächlich um etwas Geheimnisvolles handeln. Ein Forscherteam um Hendrik Hildebrandt war so eine neue Erkenntnis gelungen. Doch zuerst ein paar Fakten:

Um die Materiestruktur zu messen, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man Materiedichte und -struktur anhand von kosmischem Mikrowellenhintergrund berechen. Das ist eine Strahlung, die nach dem Urknall entstand und sogar noch heute messbar ist. Im Universum ist diese Strahlung in gleicher Weise zu messen.

Hildebrandt und Co. hatten aber einen anderen Weg gewählt. Anstatt mit mikrokosmischem Mikrowellenhintergrund zu arbeiten, haben sie Gravitationslinseneffekte ausgewertet. Vereinfacht gesagt: Massereiche Objekte wie zum Beispiel schwarze Löcher lenken das Licht von anderen Galaxien auf dem Weg zur Erde ab, sodass es zu Verzerrungen kommen kann. Die beobachtete Galaxie scheint dann eine andere Form zu haben als ihre tatsächliche. Aus diesen Verzerrungen können dann Forscher genauer auf die beobachteten Objekte eingehen und somit auch mehr über das Gewicht beziehungsweise die Masse des Universums erfahren.

Um das jetzt genau zu ermitteln, müssen die Forscher auch die Abstände zwischen den Objekten herausfinden. Da der Himmel zweidimensional beobachtbar ist, ist es schwer zu ermitteln, wie weit die Objekte eigentlich genau entfernt sind. Doch dafür gibt es auch ein Verfahren. Anhand von Farben können Wissenschaftler und Forscher herausfinden, wie weit etwas entfernt ist. Je roter, desto weiter. Besonders genau ist es, wenn man den infraroten Bereich miteinbezieht.

Deshalb sind die Ergebnisse so spannend

Doch was genau war an den Ergebnissen bahnbrechend? Nun ja, die Ergebnisse und Werte der Methode der „Kilo-Degrey Survey“ (KiDS), bei dem auch Hildebrandt maßgeblich beteiligt war, weichen grundsätzlich von den Werten der kosmischen Mikrowellenhintergrund-Messungen vom Planck-Forschungskonsortium ab. Und das nicht unerheblich. Mit einer alternativen Methode hatten sie es geschafft am Standardmodell des Universums zu rütteln. An neuen Methoden wird dennoch weitergearbeitet.

Fazit: Das Bild des Universums könnte sich ändern

Ob und inwiefern das Standardmodell des Universums sich verändern wird, steht natürlich noch in den Sternen. Jedenfalls war durch die Alternative, die Hildebrandt und das „KiDS“-Projekt angewandt haben, etwas ganz Neues herausgekommen. Hildebrandt sagte aber dazu, dass es sein könnte, dass eventuell Messfehler gemacht wurden. Sollte es zu keinen Fehlern kommen, wären die Ergebnisse eine wahre Sensation.

Wenn du schon immer wissen wolltest, wie sich die Venus im Universum verhält, dann kannst du das hier erfahren. Und darum ist es in der Milchstraße gefährlich.

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