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Coronavirus: Die Toten in Deutschland verbindet auffälliges Merkmal

Eine Essener Studie berichtet nicht nur von Übersterblichkeit in Deutschland, sondern zeigt zudem auf, welches Merkmal viele Coronavirus-Tote verbindet.

Ärzte reden mit einem Patienten.
Ein schwerer Coronavirus-Verlauf kann lebensgefährlich werden. Foto: iStock.com/chayakorn lotongkum

Mehr als eine Million Menschen sind dem Coronavirus SARS-CoV-2 bereits weltweit erlegen. Dabei scheint den Todesfällen, die den Ausbrüchen der Atemwegserkrankung Covid-19 folgen, jedoch eine nicht unwesentliche Gemeinsamkeit zugrunde liegen. Eine Essener Studie zeigt auf, welches Merkmal die Coronavirus-Toten in Deutschland verbinden könnte.

Ärzte reden mit einem Patienten.

Coronavirus: Die Toten in Deutschland verbindet auffälliges Merkmal

Eine Essener Studie berichtet nicht nur von Übersterblichkeit in Deutschland, sondern zeigt zudem auf, welches Merkmal viele Coronavirus-Tote verbindet.

Coronavirus-Tote: Forscher entdecken Zusammenhang

Die Frage nach der tatsächlichen Gefahr, die vom SARS-CoV-2-Erreger ausgeht, treibt die Menschen schon seit einigen Monaten um. Die Zahl der Coronavirus-Toten eignet sich wohl als bester Wert, um das Risiko zu messen. Diese hat sich auch das Team um Andreas Stang von der Universitätsklinik Essen vor Augen geführt und lieferte erste Erkenntnisse.

Analysiert wurden Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Anfang März bis Anfang Juni 2020. Bei einer Gesamtzahl von 183.978 Infektionen registrierte das RKI in diesem Zeitraum gut 8.674 Todesfälle durch Covid-19. Ein Vergleich mit entsprechenden Perioden der Jahre 2016 bis 2019 soll aufzeigen, wie hoch die Gefahr ist, an dem Virus zu sterben. Auch einen Abgleich mit unterschiedlichen Altersgruppen veröffentlichte das Team im Journal of Infection.

Binnen der 13. Woche (Ende März) der ersten Welle ließ sich ein Hoch der Todesfälle feststellen, ein weiteres Peak zeigte sich in der 17. Woche (Ende April). Vorrangig waren davon drei Altersgruppen betroffen, deren Sterblichkeit die statistischen Erwartungen weit übertraf. Anhand dieser Coronavirus-Toten lässt sich ein klarer Zusammenhang ableiten. Folgende Altersgruppen scheinen ein besonderes Risiko zu tragen:

  • 60 bis 69 Jahre: +1336
  • 80 bis 89 Jahre: +7287
  • älter als 90 Jahre: +4167

Nicht nur Übersterblichkeit in Deutschland

Lediglich die Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen schien keine Übersterblichkeit aufzuweisen. Damit widerspricht die Essener Studie bisherigen Veröffentlichung, die vor allem für Menschen mit diesem Altersmerkmal ein wesentliches Sterberisiko feststellten. Darüber hinaus zeigte sich für drei weitere Gruppen ebenfalls keine Übersterblichkeit:

  • 0 bis 29 Jahre: -62
  • 30 bis 49 Jahre: -313
  • 50 bis 59 Jahre: -497
  • 70 bis 79 Jahre: -3848

Abzuwarten bleibt, ob diese Werte auch durch die zweite Coronavirus-Welle in Deutschland erhalten bleiben. Erst jüngst wurde diesbezüglich die schlimmste Prognose bisher getroffen. Wenngleich das Coronavirus heilbar scheint, wird es für einige Patienten kritisch. Coronavirus-Tote werden wir also wohl auch in Zukunft zu betrauern haben.

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