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Erde: Forscher prophezeien Superkontinent – mit dramatischen Folgen für alles Leben

Unsere Erde befindet sich im Wandel. Auch unsere Kontinente bewegen sich und sollen in Zukunft einen neuen Superkontinent bilden. Das hätte auch Auswirkungen auf uns und andere Lebewesen.

Weltkarte der Erde
© leiana - stock.adobe.com [M]

Die Entstehung der Erde

So entstand unser blauer Planet. Alles begann im Universum mit dem Urknall.Gas, Staub und andere Trümmer wurden durch das All geschleudert.

Unsere Erde sah nicht immer so aus, wie sie es heute tut. Einst wären die verschiedenen Landmassen, die wir nun Kontinente nennen, eine einzig große. Mit einem Blick auf die Weltkarte ist der ehemalig Superkontinent sogar noch zu erkennen, da die Teile wir ein Puzzle zusammenpassen. Laut Forschenden bewegen sich die Kontinentalplatten im Schneckentempo inzwischen wieder zueinander. Ein neues Superkontinent soll in 200 Millionen Jahren entstehen. Die Frage ist also nicht, ob es passiert, sondern wo. Beide Szenarien hätten riesige Auswirkungen auf die Menschheit.

Erde: Was ist ein Superkontinent?

Tatsächlich verfügt unsere heutige Erde schon über einen Superkontinenten. Denn damit meint man übergroße, zusammenhängende Landmassen. Wirft man nun einen Blick auf den Globus, fällt auf, dass eine Landplatte die Kontinente Europa, Asien und Afrika vereint. Der Großkontinent wird daher auch als Afrika-Eurasien bezeichnet.

Der erste, bekannte Superkontinent auf der Erde war obendrein Pangäa. Neben den oben genannten drei Kontinenten, gehören auch Nord- und Südamerika zur damaligen Landmasse dazu. Das ist sogar heute noch in gewisser Weise erkennbar. Stell dir vor, der Atlantische Ozean stünde nicht zwischen den Kontinenten. Die Teile passen wie ein Puzzle zueinander.

Darum kommen die Landmassen wieder zusammen

Analysen plattentektonischer Bewegungen und andere Modelle lassen Forschende zu dem Schluss kommen, dass unsere Erde wieder einen Superkontinent bilden wird. Die Auswirkungen sind für uns nicht in der Gegenwart spürbar, da sich dieser Prozess über 200 Millionen Jahre strecken wird. Schon jetzt wirft man in der Forschung einen Blick auf Riftzonen ist Ostafrika. Mit entsprechenden Instrumenten lassen sich die Mini-Schritte, die unsere heutigen Kontinente zueinander oder voneinander weg bewegen, nachvollziehen.

Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Annahmen, wo eine übergroße Landmasse entstehen wird. Als Kandidaten gelten laut zwei Szenarien entweder die Äquatorregion oder der Nordpol. Beide Varianten hätten starke Auswirkungen auf die klimatischen Verhältnisse der Erde.

Wo wird der Superkontinent liegen?

Michael Way vom Goddard Institute for Space Studies der NASA und sein Team haben im Dezember 2020 eine geophysikalische Simulation genutzt, um zu sehen, wie der Planet Erde in ferner Zukunft aussehen könnte, wenn die aktuellen Planetenbewegungen so weitergehen. Das Ergebnis erstaunt.

Szenario 1: Amasia liegt am Nordpol

So gehen sie davon aus, dass sich Nord- und Südamerika und Afrika-Eurasien miteinander vereinen werden. Das Ergebnis ist ein neuer Superkontinent auf der Erde mit dem Namen Amasia. Folglich würden die Wassermassen des atlantischen Ozeans verdrängt.

Wenn die Kontinentalplatten in Richtung Norden driften, vereinigt sich Amasia ebenfalls mit der Arktis. Einzig die Antarktis würde als einzelner Kontinent auf der Erde bestehen bleiben. Selbst Australien verschmelzt in dem Szenario mit der Landmasse.

Für unser Weltklima würde das bedeuteten, dass unsere Erde zu einer langwährenden Eiszeit verdammt wäre. Das würde für alle Lebewesen große Herausforderungen in der Anpassung bedeuten. Das Szenario wäre aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Massensterben begleitet.

Szenario 2: Landmassen sammeln sich am Äquator

Die zweite Simulation würde mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde der Superkontinent erst in circa 250 Millionen Jahren entstehen. In dem Fall würden wir auch nicht von Amasia sprechen, sondern Aurica. Dieser Superkontinent würde jede einzelne Landmasse in sich vereinen.

In Sachen Klima erleben wir dann einen extremen Unterschied zum ersten Szenario. Anstatt arktischer Temperaturen gebe es nur trockene Hitze. Die Auswirkungen auf Mensch und anderes Leben wären aber vermutlich von ähnlichen Begleiterscheinungen gezeichnet.

Superkontinent würde wieder zerbrechen

Bisherige Erkenntnisse der Geologie deuten daraufhin, dass die Entstehung, aber auch das Zerbrechen von Superkontinenten zur normalen Entwicklung der Erde gehört. „In den letzten zwei Milliarden Jahren kollidierten die Kontinente der Erde alle 600 Millionen Jahre, um sich zu einem Superkontinent zusammenzufinden“, erläutert etwa Chuan Huang, der eine ähnliche Studie mit seinem Team aufgesetzt hat.

Er geht jedoch davon aus, dass die Formation noch ganze 300 Millionen Jahre auf sich warten lässt. Zudem halten sie am Amasia-Szenario fest. Doch auch wenn das noch lange hin ist, werden wir andere Entwicklungen auf unserem Planeten zu spüren bekommen. Forscher prognostizieren, dass die Zivilisation wie wir sie kennen schon in wenigen Jahrzehnten enden könnte. Und in 500 Jahren könnte unsere Erde so aussehen.

Quelle: National Geographic, Scinexx

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