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Internationale Raumstation: Forscher entdecken mysteriöse Bakterien auf der ISS

Wissenschaftler haben auf der Internationalen Raumstation (ISS) neue Bakterien entdeckt. Sie könnten die Zucht von Leben auf dem Mars erleichtern.

Internationale Raumstation ISS
Auch die Internationale Raumstation kommt irgendwann in die Jahre. © Getty Images/gremlin

Die Entdeckung von drei neuen Bakterienstämmen, die auf der Internationalen Raumstation wachsen, könnte sich als nützlich für die Kultivierung dieser Stämme im Weltraum erweisen. Insgesamt entdeckten Forscher des Jet Propulsion Laboratory (JPL) vier Bakterienstämme, die an verschiedenen Orten auf der ISS leben. Sie könnten auch für künftiges Leben auf dem Mars von maßgeblichem Nutzen sein.

Internationale Raumstation ISS

Internationale Raumstation: Forscher entdecken mysteriöse Bakterien auf der ISS

Wissenschaftler haben auf der Internationalen Raumstation (ISS) neue Bakterien entdeckt. Sie könnten die Zucht von Leben auf dem Mars erleichtern.

Leben auf dem Mars: ISS-Bakterien bergen Potenzial

Alle vier Stämme gehören zur Familie jener Bakterien, die im Boden und im Süßwasser vorkommen. Sie sind an der Stickstofffixierung und dem Pflanzenwachstum beteiligt und können zur Unterdrückung von Pflanzenpathogenen beitragen. Sie sind aus mehreren Proben isoliert, die im Rahmen des Experiments Microbial Tracking-1, das zwischen 2015 und 2016 durchgeführt wurde, an den vier Ecken der ISS genommen wurden.

Die erste Probe wurde im März 2015 von einem Regal isoliert, in dem wissenschaftliche Geräte gelagert werden, die zweite im Mai 2015 von der Kuppel und die letzte im Mai 2015 vom Esstisch. Eine genetische Analyse zeigte, dass diese drei neuartigen Stämme zu 100 Prozent identisch sind, sie sind ein und dieselbe Spezies, genannt Methylobacterium ajmalii.

Dr. Kasthuri Venkateswaran und Dr. Nitin Kumar Singh vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA konstatierten, dass die Stämme „biotechnologisch nützliche genetische Determinanten“ für den Anbau von Nutzpflanzen im Weltraum besitzen könnten. „Um Pflanzen an extremen Orten zu züchten, wo die Ressourcen minimal sind, ist die Isolierung neuartiger Mikroben, die das Pflanzenwachstum unter stressigen Bedingungen fördern, unerlässlich.“

Vor allem für die Pläne möglichen Lebens auf dem Mars könnte das Methylobacterium ajmalii von großer Relevanz sein. Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit könnte es etwa den Grundstein der Agrarwirtschaft für künftige Mars-Kolonien darstellen.

Atmosphären in Bewegung

Während wir den Mars erst mittels terraformig bewohnbar machen müssten, gibt es Exoplaneten, die ihre eigene Atmosphäre immer wieder selbstständig erneuern. Doch handelt es sich dabei längst nicht um die einzigen Gepräge, die sich in Bewegung befinden. So wird etwa der Mars täglich von Stürmen erschüttert, die ihren Staub sogar bis zur Erde und zur ISS tragen.

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