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Wie entsteht ein Déjà vu? 3 Theorien zum Phänomen

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, eine bestimmte Situation schon einmal erlebt zu haben, obwohl das unmöglich ist? Das nennt sich Déjà vu. Diese drei Theorien gibt es zum Phänomen.

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Wie könnte ein Déjà vu entstehen? Foto: Getty Images/Maskot [M] via Canva.com

Ein Déjà vu dauert nur wenige Sekunden an, kann aber sehr intensiv sein. „Hier war ich schon mal!“ oder „Das ist schon einmal genau so passiert!“, denken wir uns dann – obwohl es unmöglich ist. Es ist nicht einfach, das besondere Phänomen zu erforschen. Dennoch gibt es einige Theorien dazu, was ein Déjà vu verursacht.

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Wie entsteht ein Déjà vu? 3 Theorien zum Phänomen

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, eine bestimmte Situation schon einmal erlebt zu haben, obwohl das unmöglich ist? Das nennt sich Déjà vu. Diese drei Theorien gibt es zum Phänomen.

Déjà vu: Wo kommt es her?

Déjà vu ist Französisch und bedeutet „schon gesehen“. Der Begriff wurde von dem Philosophen Émile Boirac ab 1876 geprägt. Das Phänomen selbst kannten die Menschen jedoch, bereits bevor es ein Wort dafür gab. Wie das Discover Magazine berichtet, sah Sigmund Freud in der Erfahrung eines Déjà vus verdrängte Wünsche. Carl Jung dachte etwa, dass sie mit dem kollektivem Unbewusstsein zusammenhängt. Hollywood spricht gerne von einem „Fehler in der Matrix“.

Doch woher kommt das Déjà vu-Erlebnis wirklich? Das Discover Magazine stellt drei Thesen vor. Wir haben sie für dich zusammengefasst:

#1 Déjà vu wegen Gedächtnis-Problem

Eine These ist, dass ein Déjà vu ein Problem mit dem Gedächtnis zeigt. In folgender Situation könnte das der Fall sein:

Du hast etwas erlebt, kannst dich aber nicht mehr bewusst daran errinnern. Stößt du dann auf etwas Ähnliches, kommt es dir vertraut vor, doch du kannst die Erinnerung nicht bewusst aufrufen.

#2 Déjà vu durch Unterbrechung der Verarbeitung

Eine weitere These ist, dass du ein Déjà vu hast, weil einst dein innerer Verarbeitsungsstrom unterbrochen wurde. Das kann passieren, wenn beispielsweise Folgendes passiert:

Du läufst an einem Café vorbei und wirfst einen Blick rein, erhältst in dem Moment aber eine SMS und schaust auf dein Handy. In diesem Augenblick hast du die Informationen zum Café nicht vollständig verarbeitet. Betrittst du es irgendwann bewusst, kann es passieren, dass du das komische Gefühl hast, schon einmal drin gewesen zu sein. Du warst aber nicht drin, du hast es nur schon einmal gesehen, kannst dich aber nicht bewusst daran erinnern.

#3 Déjà vu durch „Mini-Anfälle“

Menschen mit Epilepsie haben nachweislich häufiger Déjà vu-Erlebnisse. „Durch die gestörte elektrische Aktivität des Gehirns wird ein Schaltkreis im Gehirn stimuliert, der das Gefühl von Vertrautheit auslöst — obwohl er nicht aktiv sein sollte“, heißt es bei Das Gehirn.

Es ist daher möglich, dass ein Déjà vu auch bei Menschen ohne Epilepsie durch eine Aktivität verursacht wird, die einem Anfall ähnelt.

„Das passt gut dazu, dass Jugendliche und junge Erwachsene häufiger ein Déjà-vu haben als ältere Menschen. Das Gehirn ist in diesen Jahren damit beschäftigt, sich selbst neu zu verdrahten, was die Wahrscheinlichkeit von Störungen erhöht“, so das Discover Magazine.

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Nicht nur das Déjà-vu-Erlebnis gibt der Forschung viele Fragen auf. Was passiert zum Beispiel nach dem Tod? Kürzlich zeigte eine Untersuchung, dass manche Zellen im Gehirn nach dem Tod aktiv werden und das hat für die Hirnforschung eine große Bedeutung. Weißt du außerdem, was in deinem Gehirn passiert, wenn du Musik hörst? Ein Versuch der Neurowissenschaft zeigt, welcher Bereich im Kopf entscheidet, welche Musik du magst.

Quellen: Discover Magazine, Das Gehirn

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