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Antarktis: Unerwartete Entdeckung unter dem Eis könnte sehr gefährlich werden

Forschende haben tief unter dem Eis in der Antarktis eine spannende Entdeckung gemacht. Allerdings birgt es auch ein enormes Gefahrenpotenzial, wenn sich die Dinge nicht schnellstmöglich ändern.

Verschneiter Berg in der Antarktis.
© Patrick Poendl - stock.adobe.com

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Die riesigen Eismassen in der Antarktis sind nach wie vor gut für die ein oder andere Überraschung. So haben vor Kurzem Forschende in den Tiefen der kalten Schichten ganz überraschend einen riesigen Fluss entdeckt. Doch die Aufregung wich schnell der Sorge – denn das Gewässer könnte zu einer ernsthaften Bedrohung für die gesamte Menschheit beitragen.

Antarktis: Großer Fluss unter dem Eis bringt neue Erkenntnisse

Schon seit einiger Zeit versuchen Forschende, die Grundlinie des antarktischen Eisschildes genauer zu kartografieren. Dabei stießen sie unter der dicken Schicht auf einen langen Fluss in der Antarktis, über den sie in ihrer Studie schreiben.

Für die Expertinnen und Experten ist das ein aufsehenerregender Fund, dachte man doch noch vor 30 Jahren, dass einfach alles auf dem felsigen Kontinent zugefroren ist. Doch jetzt könne man das ganze Eisschild so gut verstehen, wie noch nie. Konkret hat man einen etwa 460 Kilometer langen Fluss ausgemacht. Der wird wiederum aus einem Gebiet gespeist, das flächenmäßig so groß ist wie Frankreich und Deutschland zusammen.

Erhöhung des Meeresspiegels – viele Menschen droht eine Katastrophe

Der Fluss fließe dreimal so schnell wie die britische Themse und entsteht einerseits durch aufsteigende Wärme aus der Erde sowie die Reibung des Eises auf dem Festland – durch beide Prozesse beginnt das Eis zu schmelzen. Den Beobachtungen nach würde zwar nur ein Millimeter pro Jahr schmelzen. Aber weil das Gebiet so immens groß ist, braucht es im Verhältnis nicht viel, um dennoch einen solchen Fluss entstehen zu lassen.

Übrigens: Erst vor Kurzem haben Forschende verstecktes Leben in der Antarktis ausfindig gemacht. Diese könnte auf ein ganzes bislang ungekanntes Ökosystem hinweisen.

Das Wasser steht unter großem Druck und schafft es, den Eisschild nach oben zu drücken. Dadurch kann es schneller Richtung Meer abfließen. Dort wiederum soll es eigentlich vom Schelfeis aufgehalten werden. Doch wegen der Erderwärmung reduziert sich dessen Widerstandskraft. Dieses Phänomen könnte nicht nur beim nun gefundenen Fluss auftreten, sondern auch anderswo. Und das hätte dann die Erhöhung des Meeresspiegels zur Folge – zahlreiche Küstenorte würden überschwemmt.

Quelle: „Antarctic basal environment shaped by high-pressure flow through a subglacial river system“ (Nature Geoscience)

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