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Extremwetter vor Europa: Bomben-Zyklon trifft Deutschland noch diese Woche

Gleich mehrere Stürme steuern derzeit auf Europa zu. Ausgangspunkte sind starke Orkane über dem Atlantik.

Warnschild vor einem Sturm über dem Meer
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Zwei Bomben-Zyklone brauen sich über dem Atlantik zusammen und könnten Europa mit Extremwetter in Form heftiger Stürme und Orkanböen treffen. Der erste Zyklon, der den Namen Éowyn trägt, wird sich laut Prognosen rasch verstärken. Über dem Atlantik sind Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde (km/h) möglich, an Irlands Küsten könnten die Böen bis zu 170 km/h erreichen.

Extremwetter: Éowyn auf dem Weg nach Deutschland

Ein Bomben-Zyklon ist ein besonders starker Sturm, der durch einen schnellen Druckabfall in einem Tiefdruckgebiet entsteht, ein Phänomen namens Bombogenese. Dabei sinkt der Luftdruck im Zentrum des Sturms innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal (hPa). In Éowyns Fall könnte der Kerndruck The Weather Channel zufolge sogar auf bis zu 945 hPA sinken. Diese explosiven Stürme bringen oft extreme Windgeschwindigkeiten, heftige Regen- oder Schneefälle und gefährliche Sturmfluten mit sich, wodurch sie besonders gefährlich für Küstenregionen und den Schiffsverkehr werden.

In Deutschland solltest du die Auswirkungen von Éowyn vor allem am Freitag spüren, besonders im Norden und Westen. An der Nordseeküste und in den Bergen, wie etwa auf dem Brocken, sind Orkanböen von bis zu 120 km/h möglich. Im Landesinneren musst du mit Sturmböen von bis zu 80 km/h rechnen. Die heftigsten Extremwetter-Erscheinungen werden vermutlich entlang der Kaltfront auftreten, die zwar kurz, aber intensiv ausfallen könnte.

Vergleichbar ist die Wetterlage mit dem Weihnachtsorkan Lothar von 1999, der dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge mit Windgeschwindigkeiten bis zu 259 km/h über Westeuropa hinwegfegte und erhebliche Schäden verursachte, darunter Stromausfälle und massive Waldverluste. Auch Orkan Sigrid im November 2024 entwickelte sich zu einem Bomben-Zyklon und traf mit Böen bis 160 km/h auf Irland und Schottland.

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Ein Sturm kommt selten allein

Schon am Sonntag und Montag wird der zweite Bomben-Zyklon erwartet, der ebenfalls die Britischen Inseln trifft. Auch hier könnten Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 km/h auftreten, wobei der Kerndruck auf 955 bis 947 hPa sinken könnte. Es besteht zudem die Gefahr, dass sich kleinere, aber besonders heftige Tiefdruckgebiete, sogenannte Randtiefs, bilden. Diese können lokal begrenzte, aber extrem starke Stürme verursachen. In Deutschland bleibt die genaue Entwicklung noch unsicher.

Ab Montag könnten in Deutschland erneut starke Stürme aufziehen, besonders in der Nordsee. Dort sind Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h möglich, begleitet von Sturmfluten und Überschwemmungen. Die Situation ist dynamisch, daher könnten sich die Prognosen kurzfristig ändern. Es lohnt sich, die Wetterlage aufmerksam zu verfolgen.

Quellen: The Weather Channel; Deutscher Wetterdienst

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