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Antarktis: Größter Eisberg der Welt wird offenbar zur Bedrohung

Ein Eisberg muss nicht immer langsam, ruhig und friedlich sein. Da er ständig auseinanderbricht, kann er schnell zu einer echten Gefahr werden.

Eisberg in der Antarktis
© Aldeca Productions - stock.adobe.com

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

In der Antarktis bewegte sich offenbar vor kurzem ein gewaltiger Eisberg mitten in ein Reservat, das eigentlich für das friedliche Zusammenleben von Pinguinen gedacht ist. Doch genau das könnte er nun bedrohen.

Antarktis: Eisberg mit Ziel entdeckt

So gelang es offenbar einer Institution der NASA, dem Earth Observatory, durch mehrere Vergleichsbilder den Problem-Eisberg zu identifizieren, wie das Observatorium bekanntgab. Bei dem Giganten, aktuell dem größten schwimmenden Eisberg der Welt, handelt es sich um A-23A, der schon seit einigen Monaten in der Nähe der Insel „South Georgia“ in der Antarktis festhängt.

Die Forscher*innen vermuten, dass das riesige Gebilde mit der Meeresströmung in flaches Wasser geriet, wo es sich dann festlief. Dieser Vorgang ist an und für sich nichts Neues. Wichtig ist hingegen, was danach geschah: Denn wie das Observatorium fotografisch festhalten konnte, schwindet die Masse des Eisberges. Zum Teil beginnt nun die Schmelze, aber es kommt demnach auch immer wieder zum Abbruch großer Eisbrocken.

Problematisch ist daran vor allem, dass sich in der Nähe ein eigens eingerichtetes Reservat für Pinguine befindet, direkt auf der betreffenden Insel. Durch das Abbrechen von Eis könnten die Tiere in der Gegend jedoch in ihrem Zusammenleben bedroht werden. Noch dazu ist mit einem Verschwinden des Eisbergs in näherer Zeit nicht zu rechnen, was die Gefahr noch erhöht.

Lesetipp: Antarktis: Satellitenbilder zeigen ungewöhnliches Phänomen

Satellit findet Bösewicht

Möglich war die Entdeckung erst durch Satellitenbeobachtung. So nutzte das Observatorium den Satelliten LANCE, mit welchem immer wieder Bilder des riesigen Eisbergs in der Antarktis geschossen wurden. Durch einen Langzeitvergleich über mehrere Monate konnten die Forscher*innen dann feststellen, wie sehr sich die Masse von A-23A veränderte.

Glücklicherweise kommt es allerdings noch nicht zu großen Abbrüchen. Stattdessen klappen immer wieder kleine Ecken von der Wand des Berges ab, wo dies möglich ist. Diese sind jedoch ob der Ausmaße des Eisbergs immer noch riesig, müssen jedoch nicht immer eine lebensgefährliche Größe annehmen. Wie es für A-23A weitergehen wird, ist allerdings bislang noch unklar. Andere Berge, die die Antarktis in einer vergleichbaren Lage verließen, schmolzen über die Zeit, doch das muss nicht immer passieren.

Quellen: Earth Observatory NASA

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