Bei dem archäologischen Fund, den Forschende bereits vor einiger Zeit in Kolumbien entdecken konnten, handelt es sich genauer um vier Totenmasken. Ihr Zweck ist eindeutig, da sie deutliche Abdrücke menschlicher Gesichter enthalten. Die Wissenschaftler*innen haben diese Abdrücke nun völlig neu genutzt.
Archäologischer Fund: Vier Masken und ihre Träger
Die vier Totenmasken wurden bereits vor einiger Zeit bei einer Ausgrabung in Kolumbien entdeckt. Der archäologische Fund besteht aus Lehm und Wachs und wurde offenbar mit außerordentlich großer Präzision angefertigt. Gerade für die Epoche, aus der sie stammen, ist das bezeichnend: Zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert existierte dort im nördlichen Südamerika eine Hochkultur, die sich sehen lassen konnte. Die Masken sind dabei so lebensnah, dass sich ein Team aus Liverpool daran setzte, die Gesichter dahinter zu rekonstruieren.
Wie die verantwortliche John Moores-Universität angibt, wurden die Masken direkt nach dem Eintreten des Todeszustandes an die Form des Schädels angepasst. Dabei bedeckten sie das gesamte Gesicht und den Kiefer, sodass eine nahezu vollständige Anpassung möglich war. Die Zusammensetzung der Masken selbst stellte dabei sicher, dass sich das Material sowohl an die Eigenheiten eines Gesichts legte, eine Ablösung zugleich aber keine Verformung bedeutete.
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Das zeigen die Enthüllungen
Die Rekonstruktion des archäologischen Fundes zeigt vier Gesichter, die laut den Wissenschaftler*innen nahezu lebensecht wirken. Einsehbar sind sie über die oben verlinkte Quelle des Artikels. Laut einer der beteiligten Forscher*innen, Dr. Jessica Liu, verfolgt man mit der Arbeit das Ziel, die „Toten zu enttarnen“. Das soll nicht etwa deren Ruhe stören, sondern ihnen ein Gesicht verleihen. Das kann auch dabei helfen, den verschwundenen Kulturen Südamerikas einen mehr oder weniger lebendigen Anstrich zu geben.
Eine der Lehren aus der Arbeit der Wissenschaftler*innen ist in jedem Fall die hochwertige Handwerkskunst der Masken, die sich in ihrer Verarbeitung und Beständigkeit darstellt. Darüber hinaus belegt sich dadurch einiges, das bislang bereits vermutet wurde: Die vier Bestatteten waren mit höchster Wahrscheinlichkeit Männer, verfügten über keine sichtlichen Deformationen im Gesicht und waren wohlgenährt. Obwohl es sich bei den Gesichtern hinter dem archäologischen Fund wohl um Angehörige der damaligen Elite handelt, zeigen sie: Auch im Kolumbien vor Ankunft der Spanier ließ es sich leben.
Quellen: Liverpool John Moores University
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