Dass die Arktis durch die Veränderungen des globalen Klimas bedroht ist, ist lange keine Überraschung mehr. Aber nun konnten Forschende herausfinden, dass die enormen Probleme noch größer sein könnten, bei der Beobachtung eines Wirbels im Wasser.
Arktis: Es wird immer instabiler
Genauer geht es um den Nordatlantikwirbel, ein ganzes Strömungssystem, das sich durch den gesamten Atlantik zieht. Dieses funktioniert in allen Bereichen, die außerhalb der arktischen Zone liegen, wie gehabt. Doch im hohen Norden der Arktis erkannten die Forschenden, dass ihre bisherigen Daten über die Strömungen keinen Sinn ergeben. Dabei geht es vor allem um die Stabilität des gesamten Systems, das vor allem an eine Eigenschaft gekoppelt ist.
Dabei handelt es sich um die Zirkulation des Wirbels im nördlichsten Abschnitt des Atlantiks, die sich zwischen Grönland und dem Nordpol abspielt. Diese hat sich, wie sich aus der Analyse der Daten seit 1950 ergab, deutlich verlangsamt. Die Studie der Forscher*innen warnt dabei vor den Auswirkungen auf das globale Klima, die sich ergeben könnten, wenn die Rotation des Strömungssystems im hohen Norden einen kritischen Punkt erreicht. Ab einer gewissen Schwelle würde der ganze Nordatlantikwirbel zusammenbrechen.
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Müssen bald alle Eisbären in den Zoo?
Diese Entwicklung sei „sehr beunruhigend“, wie eine der beteiligten Wissenschaftler*innen, Beatriz Arellano Nava, Live Science gegenüber erklärte. Denn mit dem Zusammenbruch des Strömungssystems in der Arktis würde sich das Wetter weltweit verändern. Sehr viel extremere Ereignisse würden sich gerade in Europa deutlich häufiger ereignen als zuvor. Dazu zählen sowohl große Hitze als auch schwere Kälte- oder Sturmepisoden.
Getragen wurde der Strom bislang von besonders kalten Wassermassen, die außerdem einen hohen Salzgehalt aufwiesen. Doch mit der immer größeren Menge an flüssigem Süßwasser in der Arktis, das bei der vermehrten Schneeschmelze auftritt, verändert sich der Wassergehalt drastisch. Die Auswirkungen werden durch einen Verweis auf die Geschichte noch sehr viel deutlicher: Als der Nordatlantikwirbel das letzte Mal kollabierte, kam es zur kleinen Eiszeit im 13. Jahrhundert nach Christus. Dabei sind sowohl Erhitzung als auch Abkühlung denkbare Folgen.
Quellen: „Recent and early 20th century destabilization of the subpolar North Atlantic recorded in bivalves“ (Science Advances, 2025), Live Science
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