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Sonne: Eigenartiger Regen verwirrt Forscher – „neu und aufregend“

Wie viele andere Himmelskörper wird auch die Sonne regelmäßig von der Wissenschaft untersucht. Dabei kommt es mitunter zu eigenartigen Entdeckungen.

Nahansicht der Sonne.
© IMAGO / UPI Photo

Woraus besteht die Sonne? Das wird dich überraschen

Der gigantische Feuerball am Himmel hält immer noch viele Rätsel für uns bereit.Doch eines wollen wir für dich klären: Woraus besteht die Sonne?

Dass die Sonne einer der heißesten Orte ist, den wir Menschen kennen, ist keine neue Erkenntnis. Dennoch gibt es sogar dort anscheinend Regen. Doch dessen Ähnlichkeit mit dem Niederschlag auf der Erde hält sich in Grenzen. Eine Studie wirft ganz neues Licht darauf, wie dieser entstehen kann.

Nicht einmal die Sonne ist vor Regen sicher

Das Problem bei dem Regen auf der Sonne ist, dass dieser von der Wissenschaft bislang nicht zu erklären war. Dabei ist schon länger bekannt, dass sich in der Nähe der Oberfläche hoch verdichtete Tropfen aus Plasma formieren und von dort auf die Oberfläche des Himmelskörpers zurückfallen. Doch wie ist das überhaupt möglich? Dieses Problem konnten ein Wissenschaftler der Universität Hawaii und ein Student derselben Universität, der sich noch im ersten Jahr befindet, lösen.

Die fehlenden Erkenntnisse hatten der Studie der beiden zufolge vor allem mit den falschen Modellen zu tun, die bislang zur Erklärung verwendet wurden. Das lag demnach vor allem an einem Faktor: So versuchten Forschende bislang, den Regen auf dem brennenden Giganten mit stunden- oder tagelanger Erhitzung des Plasmas in Verbindung zu setzen. Diese Ursache ist aber eigentlich unmöglich, da die Regentropfen sich teils innerhalb von Minuten formierten.

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So kommt es zum Niederschlag

Stattdessen könne man keine zeitintensive Erhitzung annehmen, wie die Wissenschaftler*innen erklären. Es liege vielmehr an dem Wechsel der chemischen Zusammensetzung des Plasmas, das bei einer Sonneneruption nach außen geschleudert wird. Dadurch verändern sich die Hitzeeigenschaften des Plasmas, was die Erwärmung und Generierung von Tropfen deutlich beschleunigt.

Für das Team bedeutet die Entdeckung einen wesentlichen Schritt nach vorne in der Erforschung der Sonne. So erklärte der Astronom Jeffrey Reep, der als Profi an dem Projekt beteiligt war, es sei „neu und aufregend“, sich dem Himmelskörper von dieser neuen Perspektive nähern zu können, wie EurekAlert berichtet. Für den Moment handelt es sich bei der Studie allerdings nur um ein theoretisches Modell zur Erklärung. Zur Veri- oder Falsifikation der Theorie sind weitere Beobachtungen in der Praxis notwendig.

Quellen: EurekAlert, „Spatiotemporal Low First Ionization Potential Abundance: A Catalyst for Coronal Condensation“ (The Astrophysical Journal, 2025)

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