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Archäologischer Fund: Forscher entdecken Megastrukturen – Hinweise auf prähistorisches Leben

Archäologische Entdeckungen geben wertvolle Einblicke in das Leben vergangener Zeiten. Ein neuer Fund liefert nun spannende Hinweise darauf.

Eine Person, die etwas ausgräbt.
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Ein archäologischer Fund im Grenzgebiet zwischen Slowenien und Italien wirft ein neues Licht auf das Leben in der Bronzezeit. Forschende haben dort steinerne Megastrukturen identifiziert, die vermutlich als großflächige Jagdfallen dienten. Die Entdeckung könnte die bisherigen Vorstellungen darüber, wie prähistorische Gesellschaften organisiert waren, infrage stellen.

Archäologischer Fund: Das ist bekannt

Laut einer aktuellen Studie, über die Phys.org berichtet, wurden die archäologischen Funde mithilfe luftgestützter Laserscans gemacht. Auf einer Fläche von rund 870 Quadratkilometern stießen Archäolog*innen auf vier bislang unbekannte Megastrukturen. Diese sind zwischen 530 Metern und mehr als 3,5 Kilometern lang und bestehen aus locker gestapeltem Kalkstein. Ihre niedrigen Mauern bilden trichterförmige Strukturen, die offenbar dazu dienten, Wildtiere in eine Grube zu lenken.

Die Anlagen sind erstaunlich gut erhalten. Obwohl die Mauern heute meist weniger als einen halben Meter hoch sind, deuten die Spuren darauf hin, dass sie einst gezielt entlang von natürlichen Abhängen angelegt wurden. Dort konnten Tiere vermutlich in eine Umzäunung getrieben und gefangen werden. Radiokarbondatierungen zeigen, dass diese Bauten bereits vor der späten Bronzezeit verlassen wurden.

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Das prähistorische Leben

Besonders bemerkenswert am archäologischen Fund ist der Aufwand, der hinter den Megastrukturen steckt. Ihr Bau hätte die Zusammenarbeit zahlreicher Menschen erfordert, weit mehr, als eine einzelne Familie leisten konnte. Forschende schätzen, dass allein für das größte der Bauwerke rund 5.000 Arbeitsstunden nötig waren. Das deutet auf ein erstaunlich hohes Maß an sozialer Organisation und gemeinschaftlicher Planung hin.

Solche Entdeckungen zeigen, wie eng frühe Menschen mit ihrer Umgebung verbunden waren. Sie kannten das Verhalten von Wildtieren genau und nutzten ihr Wissen, um ganze Landschaften gezielt zu gestalten. Der archäologische Fund verdeutlicht, dass prähistorische Gesellschaften komplexer waren als lange angenommen und dass die europäische Frühgeschichte noch viele Überraschungen bereithält.

Quellen: Phys.org; „Prehistoric hunting megastructures in the Adriatic hinterland“ (Proceedings of the National Academy of Sciences, 2025)

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