Ein archäologischer Fund gibt spannende Einblicke in die Zeit des Silla-Reiches. Die Forscher*innen haben ein Grab in Südkorea freigelegt, das Artefakte in einem bemerkenswerten Zustand zeigt. Eins der Fundstücke ist eine Rüstung, die einem Kommandeur gehört hat.
Archäologischer Fund: Seltene Entdeckung
Ein Forschungsteam des Korea Heritage Service (KHS) und die Stadtverwaltung von Gyeongju haben laut The Korea Times in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Entdeckung von gleich sechs Holzsarg-Gräbern verkündet. Die Archäolog*innen haben in diesem Gebiet rundum Hwangnam-dong, einem Stadtteil von Gyeongju, bereits seit 2018 geforscht. Nun sind sie an dieser Grabungsstätte auf menschliche Überreste gestoßen.
In den Gräbern wurden unter anderem Fragmente einer vergoldeten Bronze-Krone und ein Eisenschwert entdeckt. Beides wurde genau wie eine Rüstung einem Kommandeur zugeordnet. Noch dazu wurde eine Pferderüstung als zugehöriges Set identifiziert, was wohl zu den spektakulärsten Schätzen zählt. Arkeonews zufolge handelt es sich für KHS-Leiter Huh Min um eine der „bemerkenswertesten archäologischen Entdeckungen in der jüngeren koreanischen Geschichte“, dazu sagt er außerdem noch:
„Dies ist ein seltener Moment, der Öffentlichkeit eine komplette Rüstung eines Silla-Kommandanten für Mann und Pferd zu zeigen.“
Die archäologischen Funde stammen nach ersten Erkenntnissen aus der Zeit des Silla-Reiches, welches als eine von vielen mächtigen Dynastien im 4. bis zum 5. Jahrhundert in antiken Korea geherrscht hat. Bemerkenswert ist zudem, dass scheinbar auch Personen als Opfergabe im Grab gefunden wurden. Dies soll als wichtige Darstellung von großer, militärischer Macht üblich gewesen sein.
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Bedeutung für die koreanische Kultur
Durch die seltenen Artefakte, wie Teile einer bronzenen Krone, erhält das Forschungsteam zudem ganz neue Einblicke in verschiedene Bereiche wie der Metallarbeit im Silla-Königreich. Auch die Grabstätte in einer Holzkammer unter einer steinverkleideten Holzkonstruktion sei ein Zeichen für den kulturellen Wandel in den Bestattungsbräuchen. Ein KHS-Mitarbeiter äußerte sich zu dem erstaunlichen Fund bei der Pressekonferenz wie folgt:
„Diese Entdeckung fügt der Karte nicht nur ein weiteres Grab hinzu […] Sie liefert einen Hinweis auf die Entwicklung des Grabbaus im Silla-Königreich und sogar auf die politische und soziale Organisation des Königreichs.“
Da das Treffen der Mitgliedsländer des Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) dieses Jahr in Gyeongju stattfindet, wird die Ausgrabungsstätte vom 27. Oktober bis zum 1. November 2025 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So können sich Besucher*innen die außergewöhnlichen Relikte wie die Überreste, das Kronenfragment, Rüstungen und Helme im Nationalen Forschungsinstitut für Kulturerbe in Gyeongju vor Ort selbst ansehen.
Quelle: The Korea Times, Arkeonews
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