Ein archäologischer Fund in der Nähe von Denizli hat eine Siedlung aus der Bronzezeit aufgedeckt. Das Forschungsteam erhielt dadurch neue Einblicke in das Leben der Bewohner*innen vor über 4.500 Jahren. Doch nicht nur Werkzeuge und Topfwaren konnten enthüllt werden, sondern auch deren ungewöhnlicher Inhalt.
Archäologischer Fund: Kindergräber in Töpfen entdeckt
Bei Ausgrabungen im Südwesten der Türkei ist ein Forschungsteam laut Arkeonews auf ein abgebranntes Haus gestoßen, das noch aus der Bronzezeit stammen soll. Die Überreste wurden gemeinsam mit einem Befestigungswall enthüllt, der in der hellenistischen Zeit vor über 2.300 Jahren erbaut worden sein soll. Der türkischen Nachrichtenagentur Agentur Anatolien zufolge hat das Forschungsteam im Inneren des abgebrannten Hauses unter anderem eine gut erhaltene Sammlung von Werkzeugen aus Knochen und Bronze gefunden. Auch Weizensorten, Feigen und Traubenkerne befanden sich darin.
Diese verdeutlichen vor allem, dass die Region vor 4.500 Jahren nicht nur als militärischer Stützpunkt, sondern auch für den Weinbau bekannt war. Dagegen fällt die Entdeckung von Babygräbern in Töpferwaren besonders auf. Auch dieser archäologische Fund wurde im Inneren des Hauses entdeckt. Sie könnten eine symbolische Bedeutung haben und sind vermutlich Teil eines regionalen Bestattungsrituals. Doch die genauen Umstände für die Kindergräber sind bisher von den Forschenden nicht geklärt worden.
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Neue Einblicke zur Bronzezeit und hellenistischen Kultur
In dem Gebiet rund um den Aşağıseyit-Hügel wurde unter der Leitung von Assoc. Prof. Dr. Erim Konakçı, einem Fakultätsmitglied der Abteilung für Archäologie der Demokratischen Universität Izmir, bereits seit 2001 geforscht. Doch erst allmählich wurden mehr Bereiche ausgegraben, die nicht nur die frühen städtischen Strukturen, sondern auch die Verteidigungsanlagen aufdeckten.
Die Entdeckung der Siedlung in der Nähe der heutigen Stadt Denizli gibt nun neue Einblicke in die Geschichte der Region, was die Landschaftsnutzung und militärische Auseinandersetzungen angeht. Professor Konakçı sieht die Wandlung der Region für überaus wichtig, die durch die archäologischen Funde nachgewiesen werden können:
„Jede Schicht in Aşağıseyit erzählt eine Geschichte – von Haushalten aus der Bronzezeit bis hin zu hellenistischen Befestigungsanlagen – und bietet eine seltene Gelegenheit, die Transformation des anatolischen Lebens über Tausende von Jahren nachzuvollziehen.“
Quelle: Arkeonews, Agentur Anatolien
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