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Archäologischer Fund: Unter Beton versteckt – Römisches Kunstwerk überrascht Forscher

Nicht Forscher*innen, sondern eine türkische Spezialeinheit hat ein wertvolles Kunstwerk entdeckt. Das römische Artefakt wurde von Schmuggler*innen in einem Garten versteckt gehalten.

Zwei Forscher*innen graben an einer Fundstelle (Symbolbild)
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

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Ein archäologischer Fund unter einem Betonblock sorgt bei Forschenden für Aufsehen. Denn Schmuggler*innen wollten das 1.500 alte Artefakt aus der Römerzeit heimlich verkaufen. Die Ermittler*innen vor Ort konnten das wertvolle Bodenmosaik noch retten.

Archäologischer Fund: Behörden sichern antikes Kunstwerk

Während die meisten archäologischen Funde an speziellen Grabungsstellen von Forschungsteams entdeckt werden, überrascht ein neuer Fall in der Türkei aufgrund besonderer Umstände. Denn wie die englischsprachige Tageszeitung Daily Sabah berichtet, hat eine Gendarmerie-Spezialeinheit des Landes bei einer Operation mit dem Codenamen „Anatolisches Kulturerbe“ ein etwa 1.500 Jahre altes Bodenmosaik sichergestellt.

Im Mardiner Stadtteil Derik sind die Ermittler*innen fündig geworden, als sie das wertvolle Artefakt aus der Römerzeit etwa zwei Meter tief unter einer Betondecke im Garten eines Verdächtigen aufspürten. Es wird angenommen, dass die Kriminellen das antike Mosaik auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollten. Der illegale Handel von Kulturgütern ist ein großes Problem in der Türkei, das die Spezialeinheit in der Abteilung für Schmuggel und organisierte Kriminalität mit solchen Aktionen besser eindämmen will.

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Forschung zum römischen Bodenmosaik

Der archäologische Fund wurde bereits an die Direktion des Mardin Museums übergeben. Dort soll es laut Arkeonews zur Erhaltung und weiteren Untersuchung aufbewahrt werden. Bisher konnten die Forschenden zu dem etwa 60 Quadratmeter großen Kunstwerk sagen, dass es wohl in der spätrömischen Zeit zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert entstanden ist. Vermutet wird, dass das Mosaik einst den Boden eines Gebäudes mit hohem Status schmückte, wie beispielsweise einer Villa oder eines Badekomplexes.

Auf dem Kunstwerk sind zwei Tiere im Kampf abgebildet, die wahrscheinlich ein Raubtier und ein Pferd oder Reh darstellen sollen. Dies könnte ein römisches Symbol von Macht und Vitalität sein. Die vorhandene Handwerkskunst weist dagegen eher lokale Züge auf und könnte aus einem anatolischen Atelier stammen. Expert*innen aus dem Mardin Museum sagen zu der hohen Bedeutung des archäologischen Funds folgendes:

„Die Ikonografie und Technik des Mosaiks bilden eine Brücke vom römischen Naturalismus zum frühbyzantinischen Symbolismus. […] Seine Erhaltung ermöglicht es uns, die Entwicklung der Kunst an der kulturellen Schnittstelle Mesopotamiens nachzuvollziehen.“

Quelle: Daily Sabah, Arkeonews

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