In Deutschland werden jährlich zahlreiche archäologische Funde gemacht. Besonders Sachsen-Anhalt spielt dabei eine Schlüsselrolle. Alleine im Jahr 2024 konnten Forschende dort über 550 Ausgrabungen leiten. Die meisten der Funde stammen aus der Jung- und Mittelsteinzeit. Aber auch aus der Keltenzeit verstecken sich Hinterlassenschaften im Bundesland, wie eine aktuelle Ausgrabung in Sachsen zeigt.
Goldmünze bei archäologischem Fund entdeckt
Wie das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) mitteilte, entdeckte ein Hobby-Sondengänger, der mit dem LfA zusammenarbeitet, im Juli dieses Jahres eine etwa 2 Gramm schwere Goldmünze aus nahezu reinem Gold. Sie befand sich in einem Feld in der Nähe von Gundorf, nordwestlich von Leipzig in Sachsen. Nach der Meldung des archäologischen Fundes erfolgte die wissenschaftliche Untersuchung durch das LfA.
Die Münze ist mit Motiven wie einem stilisierten Kopf, vermutlich eines Hirsches, einem geöffneten Halsring, einem Stern und einer Kugel versehen. Sie wurde typologisch mit anderen keltischen Exemplaren verglichen und auf Basis der Form, des Goldgehalts, der Prägefrische sowie der Motive als keltisch eingeordnet.
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Keine herkömmliche Münze
Die Analyse ergab, dass es sich bei dem archäologischen Fund speziell um ein keltisches Viertelstater handelt. Es wird auf ein Alter von etwa 2.200 Jahren geschätzt. Landesarchäologin Regina Smolnik bemerkt: „Keltische Münzen sind in Sachsen eine Rarität. Obwohl Sachsen außerhalb des keltischen Siedelgebietes liegt, ist der wertvolle Neufund ein weiterer Beleg dafür, dass es regelmäßige Kontakte und Verbindungen gab.“ Die Münze beweist damit, dass es bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. Verbindungen von Sachsen zu keltischen Kulturräumen gab.
Die Archäologin ergänzt, dass es sich bei der Münze wohl nicht um eine Form der Währung handelte. „Wir bezeichnen das Objekt zwar als ‚Münze‘, aber man darf davon ausgehen, dass der nahezu prägefrische Neufund wohl kaum im Sinne einer Münzwirtschaft im Umlauf war.“ Die Forschenden vermuten, dass sie als Statussymbol oder Wertspeicher für eine lokale Oberschicht mit Handelsbeziehungen zu den Kelten diente.
Der archäologische Fund belegt nicht nur besondere Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Gesellschaften. Er verdrängt auch die bisher älteste in Sachsen bekannte Münze – eine Silbermünze aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. – als ältesten bekannten Münzfund. Das keltische Artefakt von Gundorf gilt nun als die älteste Münze Sachsens.
Quelle: Sachsen.de
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