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Archäologie: In römischer Festung – Forschern gelingt Rekordzahl an neuen Entdeckungen

Eine antike, römische Festung hat dieses Jahr tief blicken lassen und den Forschenden einige archäologischen Funde präsentiert. Die Forschenden sind voll des Lobes.

KI-Bild von römischen Soldaten.
© Juergen Baur - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Im Norden Englands haben Forscher*innen in einer alten römischen Festung so viele Funde gemacht wie nie zuvor. Bei der diesjährigen Grabung im Bremenium Fort in High Rochester, Northumberland, kamen Hunderte von Objekten zutage – von Alltagsgegenständen über Waffen bis hin zu außergewöhnlich feinem Schmuck. Die archäologischen Funde gelten als die bislang ergiebigste in der Geschichte des Projekts, das seit Jahren von Freiwilligen, Studierenden und Fachleuten gemeinsam getragen wird.

Archäologische Funde: „Außergewöhnliche Qualität“

Das Bremenium Fort wurde um 80 n. Chr. errichtet, um die nördliche Grenze des Römischen Reiches zu sichern. Heute liefert der Ort daher wertvolle Einblicke in das Leben eben jener Zeit. In diesem Jahr beteiligten sich 47 Freiwillige und 24 Studierende der Universität Newcastle an der Grabung. Gemeinsam legten sie dabei einen archäologischen Fund nach dem anderen frei. Darunter römische Keramiken aus dem Mittelmeerraum, Schmuckstücke, militärische Ausrüstung und sogar eine gut erhaltene Bronzelampe. Laut Grabungsleiter Richard Carlton kamen auch zwei besonders kunstvolle Edelsteine aus Siegelringen zum Vorschein. Gegenüber der BBC zeigte er sich von der „außergewöhnlichen Qualität“ beeindruckt.

Auch Bob Jackson von der Redesdale Archaeological Group war voll des Lobes: „Die diesjährigen Funde sind außergewöhnlich, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Die Vielfalt der Keramik- und Metallarbeiten, insbesondere die Amphoren und die intakten Fibeln, bieten neue Einblicke in Handel, Handwerk und Alltagsleben in Bremenium. Es ist ein Privileg, mit einem so engagierten Team zusammenzuarbeiten.“

Besonders spannend war dabei ein winziges Stück Obst, vermutlich eine Pflaume, das durch die feuchten Böden erstaunlich gut konserviert blieb. Solch ein archäologischer Fund erlaubt den Forschenden einen seltenen Einblick in die Ernährung und Lebensweise der damaligen Bewohner*innen der Festung. Auch eine spanische Amphore, die wohl Olivenöl enthielt, beeindruckte die Archäolog*innen. Für sie deutet das Gefäß nämlich auf weitreichende Handelsrouten durch ganz Europa hin.

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Freiwillige Helfer*innen machen es möglich

Die archäologischen Funde wurden letztlich nur durch das Engagement vieler Menschen möglich. Mehr als 4.000 Arbeitsstunden leisteten Freiwillige und Studierende während der Grabung, wie Archaeology News berichtet. Unterstützt wurde das Projekt dabei auch vom National Lottery Heritage Fund und dem Northumberland National Park.

Chris Jones, Denkmalpfleger des Parks, betonte daher die Bedeutung solcher Projekte: „High Rochester gibt weiterhin seine Geheimnisse preis, und es ist inspirierend zu sehen, wie viele Menschen jeden Alters sich an der Erforschung ihres gemeinsamen Erbes beteiligen.“ Nach Abschluss der aktuellen Ausgrabung plant das Team, im kommenden Jahr zurückzukehren. Denn dann sollen noch tiefer gelegene Schichten des Bremenium Forts untersucht werden.

Quellen: BBC, Archaeology News

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