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In der Tiefsee: Forscher entdecken „Todesball“ auf dem Meeresboden

Forschende haben in der Tiefsee gleich 30 neue Spezies gefunden. Einige der Tiere gleichen Horrorfiguren.

Das Team vom Schmidt Ocean Institute startet das ROV SuBastian im Südpolarmeer
Paul Satchell/The Nippon Foundation-Nekton Ocean Census/Schmidt Ocean Institute © 2025

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Die Tiefsee gestaltet sich auch bei dem umfangreichen Wissensstand der heutigen Zeit als ein Mysterium für die Menschheit. Das zeigt auch ein aktueller Riesenfund im südlichen Ozean.

30 neue Spezies in der Tiefsee entdeckt

Forschende der Nippon Foundation-Nekton Ocean Census führten in Zusammenarbeit mit dem Schmidt Ocean Institute in diesem Jahr zwei Expeditionen im südlichen Ozean durch. Ziel war es, die biologische Vielfalt in der extrem wenig erforschten Tiefsee zu erkunden. In den Gebieten der vulkanischen Calderas, dem South Sandwich Graben und den Meeresböden rund um die Südlichen Sandwichinseln, insbesondere um die Montagu- und Saunders-Inseln, konnten sie bisher unbekannte Spezies finden.

Laut einer Pressemitteilung von Ocean Census konnten die Forschenden insgesamt 30 neue Tiere erfassen. Darunter stechen zwei besonders hervor: der „Todesball“ und „Zombie-Würmer“. Die beiden Spezies machen ihren Namen alle Ehre. Bei dem Todesball handelt es sich um einen fleischfressenden Schwamm (Gattung Chondrocladia sp. nov.), der sich von lebenden Beutetieren mittels kleiner Häkchen auf seiner kugelförmigen Oberfläche ernährt. Der Zombie-Wurm zersetzt unterdessen die Knochen von Walen.

Todesball-Schwamm auf dem Meeresgrund
Neuer fleischfressender Todesball-Schwamm, gefunden vom ROV SuBastian in 3601 Metern Tiefe am Tauchplatz Trench North, östlich von Montagu Island. Credit: The Nippon Foundation-Nekton Ocean Census/Schmidt Ocean Institute © 2025

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Expedition mithilfe eines Unterwasser-Roboters

Die Teammitglieder benutzten dabei einen Unterwasser-Roboter namens SuBastian, um die Tiefsee zu vermessen und Proben zu sammeln. Dabei handelt es sich um ein ferngesteuertes, unbemanntes Unterwasserfahrzeug, einem ROV (Remotely Operated Vehicle). Insgesamt konnte dieser neben den 30 besonders interessanten Spezies fast 2.000 Exemplare aus 14 Tiergruppen einsammeln. Darunter die ersten bestätigten Aufnahmen eines jugendlichen Koloss-Kalmars sowie hydrothermale Quellen und vulkanische Korallengärten.

„Die Entdeckung neuer Arten zu beschleunigen, ist kein wissenschaftlicher Luxus, sondern für das öffentliche Wohl unerlässlich“, äußert sich Mitsuyuki Unno, Geschäftsführer der Nippon Foundation, der Ocean Census gemeinsam mit der Nekton Foundation leitet. „Ocean Census ist ein Programm mit dem Ziel, die Unbekannten unserer Welt zu enthüllen. Durch seine Expeditionen haben wir eine weitere bahnbrechende Entdeckung neuer Arten erlebt, von der Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und Gemeinschaften weltweit profitieren.“

Laut der Meldung von Ocean Census stammen die bisherigen Ergebnisse erst von unter 30 Prozent der gesammelten Proben. Es wird daher vermutet, dass noch viele unbekannte Arten entdeckt werden können. 

Quelle: Ocean Census

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