Forschende konnten jetzt eine riesige Grabstätte in Südfrankreich im heutigen Marseille bergen. Der archäologische Fund deutet auf ein ganz besonderes Grabritual hin.
Mehr als 160 Gräber bei archäologischem Fund entdeckt
Bei dem Fundort handelt es sich um das antike Olbia. Zur Regierungszeit von Julius Caesar wurde die Stadt eingenommen und diente als Handelskontor der Römer. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Forschende unter der Leitung von Patrick Digelmann (Conseil Départemental du Var) dort einen archäologischen Fund in Form einer riesigen Grabstätte gemacht haben.
Geleitet wurde das Projekt vom Inrap (Institut national de recherches archéologiques préventives). In einer Mitteilung erklärt das Institut, dass bei dem archäologischen Fund über 160 Gräber geborgen worden konnten. Auffällig ist dabei die Art der Beisetzungen: Sie belegen die Praktik der Feuerbestattung.
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Feuerbestattung und Grabbeigaben
Die Feuerbestattung gilt für Olbia als einzig belegte Bestattungszeremonie. Dabei wurde der Körper des Verstorbenen auf einem Scheiterhaufen über einer viereckigen Grube verbrannt. Durch das Feuer wurden die Grubenwände rot, und die Knochen verbrannten nicht vollständig, sondern wurden weiß und zerbrachen. Diese fanden die Forschenden beim archäologischen Fund vor.
Laut Inrap legten die Römer den Gräbern zusätzlich persönliche Gegenstände wie Parfümflaschen und Töpferwaren sowie flüssige Opfergaben wie Wein und Bier bei, „um den Verstorbenen zu ehren“. Auch eine Ehrung an Götter sei denkbar, welche den Schutz der Toten gewährleisten soll.
Quelle: Inrap
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