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Leben wir in einer Simulation?

Eine Frage, die sich schon Philosophen gestellt haben und vermutlich nie final beantwortet werden kann.

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Simulationstheorie: Was ist das?

Laut der Simulationstheorie ist unsere Realität gar nicht die wahre Realität. Wir könnten beispielsweise in einer Computersimulation wie bei „Matrix" leben.

Dadurch, dass die Erschaffer*innen unserer künstlichen Welt uns vermutlich weit überlegen sind, lassen sich handfeste Beweise für die Theorie nicht finden. Dennoch kam ein mathematisches Experiment auf eine Wahrscheinlichkeit von 50,22 % für die Richtigkeit der Theorie.

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Perfekte Bedingungen für Leben

Dem Physiker Melvin M. Vopson nach, gibt es eine Reihe an Argumenten für die Simulationstheorie. Zunächst das Offensichtliche: Wie ist es möglich, dass die Erde so perfekt für Leben geschaffen ist?

Die Wahrscheinlichkeit für die ideale Kombination aller Faktoren, die für Leben notwendig sind, ist verschwindend gering. Diesen Zufall erklären manche mit Gott. Laut der Theorie ist dieser Gott jedoch keine mystische Kraft, vielmehr sind es die Architekt*innen unserer Simulation.

Pro-Argument #1

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Lichtgeschwindigkeit als Indikator

Die maximale Geschwindigkeit, die in unserem Universum erreicht werden kann, ist die Lichtgeschwindigkeit.

Vopson sieht das als Indiz für die Simulationstheorie. Wenn wir einem Computerprogramm entspringen, egal wie ausgeklügelt es sein mag, ist das Gerät schließlich an eine maximale Taktrate gebunden.

Pro-Argument #2

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Ja und Nein – du meinst 1 und 0?

In binären Systemen werden Informationen nur über 1 und 0 gespeichert und weitergegeben. Vopson's Meinung nach gibt es verblüffende Parallelen zwischen der digitalen und realen Welt.

Er ist davon überzeugt, dass sich Handlungen, Gedanken und Entscheidungen immer in ein simples Ja oder Nein, also 1 oder 0 übersetzen lässt. Denn: Sollte unsere Umgebung und wir selbst aus einem Computer entspringen, würden unsere Gedanken nur aus Einsen und Nullen bestehen.

Pro-Argument #3

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Unendlichkeit von Raum und Realität

Das Universum ist so groß, dass es sich kaum von der Unendlichkeit unterscheiden lässt. Schließlich sind die Eigenschaften eines unvorstellbar großen Objekts identisch mit einem unendlich Großen.

Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass es unendlich viele Möglichkeiten für Sternensysteme, Planeten und sogar Lebensformen gibt. Es könnte irgendwo eine Realität existieren, in der Leben in einer Simulation stattfindet. Und wenn überall möglich, warum nicht hier?

Pro-Argument #4

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Prinzip der Quantenteilchen

Quantenteilchen faszinieren nicht nur Physiker*innen, sondern auch Anhänger*innen der Simulationstheorie. 

Die Position von Quantenteilchen lässt sich nur bei konstanter Beobachtung bestimmen. Sobald man wegschaut, lässt sich ihre Lage nur grob vorhersagen. In einer Simulation wäre es dasselbe: Dinge existieren und passieren nur, wenn ein*e Spieler*in hinschaut, so wie Bots in Videospielen.

Pro-Argument #5

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Was spricht gegen die Simulationstheorie?

Bevor du die Simulationstheorie für wahr hältst, solltest du den ganzen Artikel lesen. Es gibt einige Löcher in der Theorie.

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