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Bei sexuellen Übergriffen per App Hilfe holen

In Brüssel können Frauen mit der App „Greif meine Freundin nicht an“ einen Hilferuf im Falle einer sexuellen Belästigung an Nutzer, die sich in der Nähe aufhalten, absetzten.

Sexuelle Übergriffe passieren täglich. Mit einer neuen App können Frauen im Notfall Hilfe holen. Foto: Heline Vanbeselaere/ imago

Frauen in der belgischen Hauptstadt Brüssel können sexuelle Belästigungen jetzt per App melden. „Touche pas a ma pote“ (etwa: „Greif meine Freundin nicht an“) heißt die Anwendung, die seit vergangener Woche aus dem App-Store von Google heruntergeladen werden kann. Wenn Frauen auf der Straße oder in der U-Bahn belästigt werden, können sie per Knopfdruck anonym den Vorfall melden.

Andere bei der App registrierte Nutzer, die in der Nähe sind, können dann helfen – zum Beispiel als Zeuge. Das können auch Männer sein. Sie werden in der App als „Straßenengel“ bezeichnet.

Hinter der App, die eine ähnliche Anwendung aus Frankreich zum Vorbild hat, stecken eine zivilgesellschaftliche Organisation und die Brüsseler Politikerin Bianca Debaets. Diese App sei für ganz Belgien gedacht, der Hauptfokus liege aber auf Brüssel, erklärt Debaets. Auf Basis der Daten könnten städtische Behörden Maßnahmen ergreifen.

Ähnliche Apps bereits in Verwendung

Neu ist die Idee der App nicht. Bei dem französischen Vorbild „Hands Away“, die seit Oktober 2016 auf dem Markt ist, sind nach Angaben der Betreiber 10.000 „Straßenengel“ gemeldet. Nutzerinnen haben schon 8500 Fälle in der kostenlosen Anwendung angezeigt. Auch andernorts werden Daten gesammelt und Helfer gerufen: Das von einer indischen Initiative gelaunchte Modell „Safecity“ verfolgt in 50 Städten in Indien, Kenia und einigen anderen Ländern einen ähnlichen Ansatz.

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