Veröffentlicht inApps

Vorsicht: Kinder-Apps sind verseucht von verstörender, absolut unangemessener Werbung

Forscher sind alarmiert: Schon Apps für Fünfjährige enthalten erschreckende Werbeformate, die sich zum Teil nicht einmal schließen lassen.

Ein Mädchen tippt auf einem Handy.
Schon die Kleinsten werden in Kinder-Apps durch Werbung manipuliert. Foto: imago/Westend61

Eine neue Studie zeigt, wie Entwickler selbst Kinder-Apps marketingtechnisch ausbeuten und Fünfjährige manipulativen und sogar unangemessenen Anzeigen aussetzen.

Werbung in Kinder-Apps drängt zum Kauf

Wie die New York Times berichtet, haben Forscher verschiedene Apps untersucht, die im Google Play Store für Kinder bis fünf Jahren vermarktet werden. Davon enthielten ganze 95 Prozent verstörende Werbung, unter anderem die folgenden Formate:

  • Die Mehrheit der Anzeigen war nicht als solche gekennzeichnet.
  • Kinder bekommen in Spielen Punkte dafür, Werbevideos in Endlosschleifen anzuschauen.
  • Charaktere in Spielen für Kinder drängten Kinder dazu, den In-App-Store aufzusuchen.
  • Spiele-Charaktere beginnen zu weinen, wenn ein Kind sich vom In-App-Store wegklickt..
  • Versuchte ein Kind, eine Anzeige zu schließen, wurden noch mehr Anzeigen geöffnet.

Marketing reicht bis zu sexuellen Inhalten

Glaubt man The Guardian, ist dies keine neuzeitliche Erscheinung. Schon 2015 wurde festgestellt, dass in Kinder-Apps selbst vor expliziten Sex-Anzeigen nicht zurückgeschreckt wird. Damals wurde ein Unternehmen abgemahnt, das Bilder einer nackten Frau und dem Untertitel „Willst du ficken?“ als Werbung in der App My Talking Tom platziert hatte.

Alle Beteiligten bestreiten Verantwortung

Sowohl Werbetreibende als auch Vermarkter berufen sich in solchen Fällen auf die Undurchsichtigkeit des Systems. So sei für die einen nicht klar, welche ihrer Anzeigen wo auftauchen, die anderen wüssten nicht, woher die Formate kämen.

Auch Google distanzierte sich davon. In einem Statement sagte das Unternehmen, App-Entwickler seien solange dazu berechtigt, Anzeigen an Personen unter 13 Jahren auszuspielen, wie sie sich an die Datenschutzbestimmungen und Unternehmensrichtlinien hielten. Apps die sich direkt an Kinder richteten, müssten am „Designed for Families Program“ teilnehmen und stringenteren Anforderungen in Sachen Inhalt und Werbebeschränkungen halten.

Damit ihr eure Kinder besser schützen könnt, auch vor Werbung in Kinder-Apps, bietet sich die Einrichtung der Android-Kindersicherung beziehungsweise die Aktivierung der Kindersicherung am iPhone an. Alternativ habt ihr auch die Möglichkeit, In-App-Käufe abzuschalten.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.