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Einen Messenger nutzen überraschend wenig Menschen

Eine Befragung der Bundesnetzagentur zeigt ein überraschendes Ergebnis: Ein Dienst wird trotz Empfehlungen von Expert:innen kaum genutzt.

Frau am Handy.
Einen Messenger nutzen in Deutschland überraschend wenig Menschen. © Getty Images/mihailomilovanovic

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) befragte 2.141 Menschen in Deutschland zum Thema Kommunikation. So können wir sehen, welcher Messenger hierzulande dominant ist und wie groß der Zuwachs einiger Dienste seit 2019 ist. Dabei überrascht uns, dass ein häufig von Expert:innen empfohlener Messenger kaum genutzt wird.

Diese Messenger sind beliebt

99 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 53 Prozent aller Personen ab 75 Jahren nutzen Messenger-Dienste in Deutschland. Die Services von Meta (ehemals Facebook) dominieren ganz klar. Befragte ab 16 Jahren nutzen folgende Messenger:

  • WhatsApp: 93 %
  • Facebook Messenger: 39 %
  • Instagram Direct Messages: 25 %
  • Skype oder Skype Business: 20 %
  • Zoom: 18 %
  • Telegram: 16 %
  • Microsoft Teams: 14 %
  • Snapshat: 14 %
  • Signal: 13 %
  • Facetime: 12 %
  • iMessage: 10 %
  • Discord: 8 %
  • Google Messages: 7 %
  • Threema: 5 %

5 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr den hauptsächlich genutzten Dienst gewechselt. 73 Prozent nutzen mindestens zwei verschiedene Messenger.

Überraschend für uns: Signal nutzen nur 13 Prozent. Dabei ist Signal laut Expert:innen der beste Messenger, der derzeit zur Verfügung steht. Möglich ist aber, dass der Dienst in den kommenden Monaten und Jahren an Zuwachs gewinnt. Zwischen 2019 und 2021 wuchs die Nutzung immerhin schon um neun Prozent.

Diese Dienste nutzen jetzt mehr Menschen

Im Vergleich zur Erhebung von 2019 konnten einige Dienste ein Plus verzeichnen. Besonders groß war der Zuwachs bei fünf Messengern: Signal nutzen jetzt 9 Prozent mehr Menschen. Discord verwenden 8 und Telegram 6 Prozent mehr. Einen sehr großen Zuwachs erhielten wohl aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Dienste Zoom (+18 %) und Microsoft Teams (+14 %).

Weitere Zugewinne haben:

  • Skype/Skype for Business: +2 %
  • Snapchat: +2 %
  • FaceTime: +3 %
  • iMessage: +2 %
  • Google Messages: +3 %
  • Threema: +1 %

Verlust machten nur die Meta-Dienste: WhatsApp (-3 %), Facebook Messenger (-3 %) und Instagram Direct Messages (-5 %).

Warum ein Wechsel schwierig ist

„Bezüglich der Gründe für die Nutzung des hauptsächlich verwendeten Online-Kommunikationsdienstes wird deutlich, dass insbesondere die Erreichbarkeit anderer Kommunikationspartner von besonderer Bedeutung ist. 93 Prozent nennen als Begründung für die Wahl des hauptsächlich genutzten Dienstes, dass sie über diesen einen Großteil ihrer Kommunikationspartner erreichen können“, heißt es im Bericht der Bundesnetzagentur.

83 Prozent nutzen laut Angaben einen bestimmten Messenger hauptsächlich, weil sie hierüber eine bestimmte Person oder Gruppe erreichen können. Die Bedeutung hat im Vergleich zu 2019 leicht zugenommen.

Vor allem all jene, die in einen Dienst einsteigen wollen, sind Messenger attraktiv, bei dem besonders viele Menschen aus dem eigenen Umfeld aktiv sind. Personen, die wechseln, riskieren, dass sie bereits eingerichtete Gruppenchats verlieren. Wenn die anderem Gruppenmitglieder zu keinem Wechsel bereit sind, dann ist ein Anbieterwechsel „mit dem Verlust von gewohnten Kommunikationspartnern verbunden und damit aus Nutzersicht ein potenziell entscheidendes Hemmnis hinsichtlich der Deinstallation eines bereits genutzten Dienstes.“

Das könnte auch der Grund dafür sein, dass viele Menschen nicht Signal, sondern weiterhin das häufig kritisierte WhatsApp als Hauptmessenger nutzen.

Quelle: Bundesnetzagentur

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