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Wie Google seine Mitarbeiter überwacht

Google beschäftigt ein Team von Mitarbeitern, das nach Kollegen sucht, die Interna nach außen tragen. Das drücke die Stimmung im Unternehmen, sagt Ex-Mitarbeiter.

Im Rahmen eines Prozesses, den ein ehemaliger Mitarbeiter wegen angeblich ungerechtfertigter Entlassung gegen Google führt, sind Dokumente als Beweismittel präsentiert worden, die zeigen wie Google versucht, seine Angestellten zu kontrollieren, schreibt The Register.

In einer internen Rund-Mail von Brian Katz, das als vertraulich markiert ist, heißt es etwa: „Wenn du überlegst, vertrauliche Informationen an einen Journalisten – oder jemand anderen außerhalb des Unternehmens – weiterzugeben, dann denk bei allem was Googlig ist nochmal darüber nach! Das könnte dich nicht nur deinen Job kosten, sondern widerspricht auch den Werten, die uns zu einer Gemeinschaft machen.“ Katz ist seit 2011 bei Google als Director Global Investigations, Intelligence & Protective Services zuständig. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen laut seinem XING-Profil auch unternehmensinterne Datenschutz-Ermittlungen.

Strenge Vertraulichkeitsvereinbarungen

Diese E-Mail wurde nach einem Informationsleck an Mitarbeiter geschickt. Witze, die Google-intern über den CEO der Firma Nest gemacht wurden, waren zusammen mit einem Transkript einer Rede des Nest-CEO vor Google-Mitarbeitern nach außen gedrungen. In der E-Mail heißt es, die Verantwortlichen seien identifiziert und entlassen worden.

Einer der entlassenen Mitarbeiter hat Klage gegen Google eingereicht. Er behauptet, keine Informationen weitergegeben zu haben. Im Prozess behauptet er, dass Google seine Angestellten dazu anhalte, ihre Kollegen zu kontrollieren und verdächtige Vorkommnisse an das Team von Katz weiterzuleiten. Das komme einem internen Überwachungsprogramm gleich und sei illegal, lautet die Argumentation des Klägers.

Aus anderen bei Gericht vorgelegten Dokumenten geht hervor, dass Google-Angestellte dazu verpflichtet werden, strenge Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterschreiben. Der Kläger hofft, das Gericht dazu bringen zu können, Google anzuweisen, auch andere Dokumente offenzulegen.

Vor dem US-Arbeitsgericht ist der Kläger mit seinem Fall bereits gescheitert, weil er nicht als Angestellter anerkannt wurde, da sein Arbeitsverhältnis nicht die kalifornischen Kritierien erfüllte.

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