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Fusion mit T-Mobile US gescheitert: Son will Sprint weiter kontrollieren

Nachdem die Zusammenlegung der Telekom-Tochter und des amerikanischen Providers scheiterte, äußerte sich erstmal Sprint-Eigentümer Masayoshi Son über den Ausgang der Verhandlungen.

Die Gespräche zwischen Sprint und T-Mobile US blieben ergebnislos. Jetzt melden sich der Inhaber des amerikanischen Providers zu Wort. Foto: Imago

Nach den geplatzten Fusionsgesprächen mit der Telekom-Tochter T-Mobile US will Softbank-Chef Masayoshi Son auch in den kommenden Jahren die Kontrolle über den US-Mobilfunker Sprint behalten. Es sei seine Entscheidung gewesen, die Gespräche abzublasen, sagte der Tech-Milliardär am Montag in Tokio zur Bekanntgabe eigener Geschäftszahlen. Die Telekom-Aktie geriet derweil unter Druck, Händler und Analysten sprachen von einer Enttäuschung.

Am Samstag hatten die Deutsche Telekom, T-Mobile US und Sprint mitgeteilt, dass monatelange Gespräche über einen milliardenschweren Zusammenschluss auf dem US-Markt gescheitert seien. Son konnte sich nicht damit abfinden, die Kontrolle über Sprint in einem gemeinsamen Unternehmen an die Telekom abzutreten. Seit Jahren sucht er nach Partnern für die chronisch verlustbringende Sprint.

Sprint-Aktien verlieren an Wert, Telekom-Aktien steigen

Er sei heiter gestimmt, sagte Masa Son, auch wenn aus dem geplanten Megadeal nichts geworden sei. „Auch wenn die kommenden drei bis vier Jahre ein harter Kampf werden, wird fünf bis zehn Jahre später klar sein, welch ein strategisch unschätzbares Geschäft das ist“, sagte Son. Sprint-Aktien dürften mit der Nachricht zwar fallen – das sei aber ein Grund, weiter zuzukaufen. Telekom-Aktien fielen am Montagvormittag um fast drei Prozent.

Bereits vergangene Woche hatte sich angedeutet, dass diesmal nicht die US-Wettbewerbshüter die größte Hürde für die Branchenkonsolidierung auf dem US-Markt sind, sondern die Vorstellungen der Konzernmütter aus Bonn und Tokio. Die Telekom besitzt knapp zwei Drittel an T-Mobile US, Softbank rund 84 Prozent an Sprint. Zusammen hätten die Unternehmen rund 125 Millionen Kunden und 70 Milliarden Umsatz jährlich gehabt.

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