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Tesla: Neuer Showroom ist „besonders verwerflich“, so Kritiker

In der chinesischen Region Xinjiang werden Uiguren unterdrückt – das ist längst kein Geheimnis mehr. Tesla lässt sich davon nicht abschrecken.

Elon Musk vor einem "Umerziehungslager"
Tesla lässt sich in Xinjiang nieder. © Getty Images/GREG BAKER/AFP/Theo Wargo [M]

An Silvester hat der US-Konzern Tesla einen neuen Showroom in der chinesischen Region Xinjiang eröffnet. Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang, wie die amtliche Bezeichnung in China lautet, sorgte im Laufe der vergangenen Jahre weltweit für Kritik. So werden die Uiguren, eine turksprachige, muslimische Bevölkerungsgruppe dort systematisch unterdrückt. Unzählige von ihnen werden in sogenannten „Umerziehungslagern“ eingesperrt und Repressalien ausgesetzt.

Elon Musk vor einem "Umerziehungslager"

Tesla: Neuer Showroom ist „besonders verwerflich“, so Kritiker

In der chinesischen Region Xinjiang werden Uiguren unterdrückt – das ist längst kein Geheimnis mehr. Tesla lässt sich davon nicht abschrecken.

„Tesla ♥ Xinjiang“

In einem Post auf der chinesischen Mikroblogging-Plattform Weibo hatte Tesla die Eröffnung des Showrooms im Nachgang zusammengefasst. „Am letzten Tag des Jahres 2021 treffen wir uns in Xinjiang“, hieß es in dem Beitrag. „Lassen Sie uns im Jahr 2022 gemeinsam Xinjiang auf seine elektrische Reise schicken!“ Zu sehen sind auf den ebenfalls geteilten Bildern etwa Schilder mit der Aufschrift „Tesla ♥ Xinjiang“.

„Kein amerikanisches Unternehmen sollte in einer Region Geschäfte machen, die im Mittelpunkt einer Kampagne des Völkermords an einer religiösen und ethnischen Minderheit steht“, zitierte das Wall Street Journal Ibrahim Hooper, den nationalen Kommunikationsdirektor des Council on American-Islamic Relations.

„Mitschuldig am kulturellen Völkermord“

Entsprechende Kritik löst auch die dortige Neueröffnung der Verkaufsstelle Teslas aus. Nationenlose Konzerne würden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) dabei helfen, „Völkermord und Sklavenarbeit in der Region zu vertuschen“, rügt etwa der US-Senator Rubio Press via Twitter. Scott Paul, der Präsident des Industrieverbands Alliance of American Manufacturing (AAM), schreibt Tesla sogar eine klare Mitschuld zu.

„Ich sage es ganz offen: Jedes Unternehmen, das in Xinjiang Geschäfte macht, ist mitschuldig am kulturellen Völkermord, der dort stattfindet. Aber das Vorgehen von Tesla ist besonders verwerflich.“

Scott Paul (via BBC)

Auf eine Anfrage der BBC habe der US-amerikanische Autobauer bislang nicht reagiert. Sicher scheint jedoch, dass das Unternehmen keine Maßnahmen treffen wird. Schon seit Jahren hegt Tesla eine enge Zusammenarbeit mit China. Immerhin handelt es sich dabei um einen seiner wichtigsten Absatzmärkte.

Quellen: Weibo/@teslaofficial; The Wall Street Journal; BBC

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