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Elon Musk: Behörde macht Tesla-Chef schwerwiegenden Vorwurf

Insiderhandel ist ein schweres Vergehen. Die US-Börsenaufsicht ermittelt in einem solchen Fall gegen die Brüder Kimbel und Elon Musk.

Elon Musk
Elon Musk zieht häufiger Aufmerksamkeit auf sich. © Getty Images/Maximusnd/Hannibal Hanschke-Pool [M]

Immer wieder gerät der Unternehmer Elon Musk in den Fokus der US-amerikanischen Börsenaufsicht. Anlass dazu geben in der Regel seine Twitter-Eskapaden. Nun aber macht ihm die Behörde einen weit schwerwiegenderen Vorwurf: Insiderhandel. Angeblich habe er seinen Bruder Kimbal Musk vor einem bevorstehenden Fall des Tesla-Kurses gewarnt.

Insiderhandel: Kimbal und Elon Musk im Visier

Konkret wirft die United States Securities and Exchange Commission (SEC) dem Tesla-Gründer vor, er habe seinen Bruder darüber in Kenntnis gesetzt, einen kontroversen Schritt unternehmen zu wollen. So verkaufte Kimbal Musk Tesla-Aktien im Wert von rund 108 Millionen US-Dollar – und zwar einen Tag, bevor Elon Musk via Twitter eine Umfrage startete, die entscheiden sollte, ob er sich von zehn Prozent seiner Anteile an dem Autobauer trennen solle. Es berichtete das Wall Street Journal.

Dass die SEC an dieser Stelle unlautere Mittel erwartet, erscheint nicht allzu abwegig. Immerhin stimmten gut 58 Prozent der Teilnehmer:innen für den Abstoß. Wenig später stürzte die Aktie des Konzerns ab. Das US-Gesetz zum Insiderhandel deckt aber in erster Linie den Missbrauch von Informationen ab, die einem öffentlichen Unternehmen gehören. Adam Pritchard, Rechtsprofessor an der Universität von Michigan, meint, das sei an dieser Stelle nicht direkt der Fall. Immerhin hätten Musks Pläne ihn selbst betroffen und nicht in erster Linie Tesla oder dessen Aktionär:innen.

„Daraus folgt, dass, wenn die SEC dies verfolgen wollte, es eine hart umkämpfte Frage vor Gericht wäre. Wenn sie sich dazu entschließen würden, würde Elon Musk bereit sein, ein wenig Geld auszugeben, um es vor Gericht zu verfolgen.“

Adam Pritchard

Wie reagiert die SEC?

Gegenüber der Financial Times habe Musk erklärt, sein Bruder sei nicht in sein Vorhaben eingeweiht gewesen – die Anwälte Teslas hingegen schon. Auch mit Blick auf das Handelsverhalten von Kimbal Musk der letzten Jahre scheint der millionenschwere Verkauf von Tesla-Aktien auf den ersten Blick nicht verdächtig. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Untersuchung der Behörde führen und ob den Brüdern letzten Endes auch vor Gericht der Insiderhandel vorgeworfen wird.

Quelle: The Wall Street Journal

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