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„March on Google“: rechtsextreme Demonstrationen in den USA

Die Kündigung eines Google-Mitarbeiters wegen eines sexistischen Memos hat weitere Folgen als gedacht. Nun wollen Rechtsextreme in den USA gegen den Konzern protesieren.

Auch auf dem Google-Campus in Mountain View

Zahlreiche Anhänger der rechtsextremen „Alt Right“-Bewegung wollen in den USA gegen Google protestieren. Das berichtet das Online-Magazin Quartz. Auslöser ist die Kündigung von Google-Entwickler James Damore, der ein sexistisches Memo verfasst und verbreitet hatte. In diesem argumentiert Damore, Frauen und Männer hätten biologisch bedingt unterschiedliche Fähigkeiten und Präferenzen, weswegen Frauen seltener in Führungspositionen zu finden seien.

Sexismus bei Google und Rechtsextremismus bei YouTube?

Im Zuge der „March on Google“ getauften Veranstaltung soll laut den Veranstaltern dagegen protestiert werden, dass Google die Redefreiheit nicht respektiere und YouTube von der Norm abweichende Meinungen zensiere. Damore sprach sich in seinem Memo dafür aus, dass man statt bei Google unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen vielmehr die ideologische Vielfalt fördern solle, um die „ideologische Echokammer“ aufzubrechen.

Doch auch die Tatsache, dass YouTube zunehmend gegen rechtsextreme Inhalte vorgeht, dürfte der „Alt Right“-Bewegung ein Dorn im Auge sein. Der US-Konzern sah sich starkem Druck durch bekannte Konzerne ausgesetzt, nachdem bekannt wurde, dass deren Werbung auf Videos mit extremistischen Inhalten gezeigt wurde. Ob Damore auf der Veranstaltung sprechen wird, ist unbekannt. Er kündigte jedoch an, dass er derzeit rechtliche Schritte gegen Google prüfe.

Demonstrationen an fünf Google-Standorten

Erste Demos sollen am 19. August an zumindest fünf Google-Standorten – in Mountain View, New York, Washington DC, Austin und Boston – stattfinden. Auf der offiziellen Website heißt es zudem, dass man vor „jedem Google-Büro“ protestieren wolle, möglicherweise gar „vor den Häusern von Googles Management-Team“. Laut Google sei man sich der geplanten Proteste bewusst, näher wollte man sich jedoch nicht dazu äußern. Google musste zuletzt aus Sicherheitsbedenken ein Town-Hall-Meeting zur Memo-Causa absagen, zudem drohen 60 aktuelle und frühere Mitarbeiterinnen mit einer Sammelklage wegen Diskriminierung.

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