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Wie Facebook bisher mit Antisemitismus Geld verdient hat

Bis vor kurzen schien bei Facebook Judenhass eine ganz gewöhnliche Geldeinnahmequelle gewesen zu sein.

Werbeschaltungen an judenfeindliche Zielgruppen? Bei facebook bis vor kurzen möglich. Foto: imago

Facebook hat bis vor kurzem zugelassen, dass Werbetreibende ihre Anzeigen zielgerichtet an Antisemiten adressieren konnten, berichtet das US-Magazin Pro Publica. Bezahlte Postings konnten gezielt an Leute ausgespielt werden, die zuvor Interesse an Themen wie „Judenhasser“, „Wie man Juden verbrennt“ oder „Warum Juden die Welt ruinieren“ signalisierten. Pro Publica kaufte zu Testzwecken selbst solche Anzeigen über Facebooks Werbeplattform. Die antisemitischen Kategorien dürften nach Angaben des Magazins von Algorithmen vorgeschlagen worden sein.

Nach entsprechenden Anfragen von Pro Publica hat Facebook die Möglichkeit, an solche Zielgruppen Werbung auszuspielen, entfernt, heißt es in dem Bericht weiter. Man werde künftig darauf achten, dass solche algorithmisch generierten Kategorien von Mitarbeitern überprüft werden, bevor sie zum Kauf angeboten werden, wird ein Facebook-Sprecher zitiert.

Kritik an Werbepraktiken

Das Online-Netzwerk war erst vor kurzem ins Gerede bekommen, weil bekannt wurde, dass russische Gruppen mit gezielter Werbung über Facebook in denUS-Wahlkampf im vergangenen Jahr eingriffen.

Auch gezielte Werbung an „Teenager, die sich wertlos fühlen“ soll Facebook bereits Werbetreibenden angedient haben. 2016 musste Facebook viel Kritik einstecken, nachdem bekannt wurde, dass Werbetreibende für ihre Anzeigen spezifische ethnische Gruppen auswählen und andere diskriminieren konnten.

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