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Falle für Kriminelle: Australische Polizei betreibt Kinderporno-Forum weiter

Die australische Polizei hatte den Betreiber eines Kinderpornorings festgenommen.Statt jedoch die Seite zu schließen, betrieben die Beamten sie weiter.

Die Polizei teilte regelmäßig kinderpornografische Inhalte
Die Polizei teilte regelmäßig kinderpornografische Inhalte

Die australische Polizei hat fast ein Jahr lang ein Kinderporno-Forum im Darknet betrieben, berichtet der Guardian. Dies soll weltweit zu Verhaftungen und der Rettung von Kindern geführt haben.

Das Forum hieß „Childs Play“ und wurde im April 2016 gegründet. Über eine Million User sollen sich dafür registriert haben, 3.000 bis 4.000 User sollen regelmäßig aktiv gewesen sein. Etwa 100 Mitglieder des Forums sollen selbst regelmäßig Vergewaltigungen und Missbrauch von Kindern gefilmt und fotografiert haben, um diese Inhalte in dem Forum online zu stellen.

Die Taskforce Argos der australischen Polizei hatte den kanadischen Betreiber der Website schon länger unter Beobachtung. Als dieser in Australien einreiste, um sich mit einem Mann zu treffen, mit dem er bereits zuvor zusammen ein vierjähriges Mädchen in Australien missbraucht hatte, nahm sie ihn fest. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

Administrator-Konto übernommen

Argos transferierte in der Zwischenzeit sein Forum auf einen australischen Server und übernahm sein Administrator-Konto. Sie entschuldigte sich für den verspäteten monatlichen Post, den er immer machte. Am Ende des Post kam, wie immer, ein Foto mit kinderpornografischem Inhalt. Durch den monatlichen Post und das Foto sollte der Community gezeigt werden, dass die Website eben nicht von Behörden übernommen wurde.

Denn die Forummitglieder glauben, dass die Polizei aus rechtlichen Gründen bei ihrer Undercover-Arbeit keine kinderpornografischen Inhalte verbreiten darf. Das stimmt allerdings nur für manche Länder, nicht aber Australien.

So betrieb Argos die Website weiter und teilte regelmäßig Fotos mit Kinderpornografie, um keinen Verdacht zu erregen. Laut den Ermitteln konnten so weltweit Pädophile ausfindig gemacht und festgenommen, sowie Kinder gerettet werden. Wie viele das genau sind, ist nicht bekannt.

FBI mit ähnlichem Vorgehen

Nicht nur australische Behörden haben mit dieser Methode Pädophile ausgeforscht. So führte das FBI etwa den Server von Playpen zwei Wochen nach der Beschlagnahmung weiter. Sie verbesserte diesen sogar, woraufhin die Anzahl der registrierten Nutzer in dieser Zeit um 30 Prozent anstieg.

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