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Selbstfahrende Autos für die amerikanische Post

Die Post der USA will ihren Fuhrpark modernisieren. Zukünftig sollen autonome Fahrzeuge dafür sorgen, dass Postboten sich mehr auf die Fracht und weniger auf deren Zustellung konzentrieren können.

Postbote der amerikanischen Post USPS
Postboten sollen sich in den USA durch selbstfahrende Autos weniger auf die Zustellung konzentrieren müssen. Foto: Getty Images

Die US-Post (USPS) will in den kommenden sieben Jahren Teile seiner 228.000 Fahrzeuge umfassenden Flotte auf selbstfahrende Lieferwägen umstellen. Das geht aus einem Bericht hervor, der vergangene Woche veröffentlicht wurde. Demnach will man mit der University of Michigan zusammenarbeiten, die an einem entsprechenden Prototypen arbeiten soll.

Die US-Post erhofft sich dadurch vor allem Effizienzsteigerungen. Während das Fahrzeug selbstständig auf der Straße unterwegs ist, soll der Postbote bereits Briefe und Pakete für die Zustellung vorbereiten. Bislang konnte der Postbote diese Sortierung erst vornehmen, wenn er am Zielort angekommen war.

Selbstfahrende Fahrzeuge, aber wie Tesla mit Autopilot

Zu Beginn sollen die Fahrzeuge jedoch lediglich semi-autonom unterwegs sein, ähnlich wie bei Teslas Autopilot. Der Fahrer muss dabei stets in der Lage sein, im Notfall einzugreifen. Das könnte aber insbesondere auf ländlichen Strecken, auf denen die Fahrzeuge zuerst getestet werden sollen, nur selten der Fall sein. Die US-Post hofft, dass durch den geringeren Verkehr und die langen Strecken der Nutzen am Land besonders groß ist.

Bereits 2019 sollen zehn Prototypen in ländlichen Regionen getestet werden. Bei Erfolg könnten zwischen 2022 und 2025 alle 28.000 ländlichen Routen mit derartigen Fahrzeugen beliefert werden.

Durch autonome Fahrzeuge angeblich keine Arbeitsplätze in Gefahr

Die US-Post möchte auf diesem Weg vor allem Geld sparen. Allein im Vorjahr verzeichnete man aufgrund der kostspieligen Pensionsvorsorge einen Verlust in der Höhe von 5,6 Milliarden US-Dollar. Das Gesetz verlangt, dass das USPS die Pensionen all ihrer Mitarbeiter vorfinanzieren muss. Insgesamt beschäftigt USPS mehr als 310.000 Postboten.html5-dom-document-internal-entity1-nbsp-end

Entlassungen seien vorerst nicht geplant, dennoch will man sich erst mit den Gewerkschaften unterhalten, wenn der Prototyp fertiggestellt wurde. Eine weitere mögliche Einnahmequelle: Der Verkauf von 3D-Daten. Da die gewaltige Flotte der Post täglich unterwegs ist, könnte man stets aktuelle 3D-Karten der Umgebung bieten und diese an Unternehmen weiterverkaufen.

Harter Konkurrenzkampf wegen autonomer Fahrzeuge

USPS verspürt außerdem den Druck privater Lieferdienste wie FedEx, DHL oder UPS. Diese investieren stark in autonome Technologien, unter anderem auch Drohnen. Auch Online-Versandhändler Amazon forscht an derartigen Technologien.

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