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Bundesregierung schafft Online-Portal, um Flüchtlinge über Schlepper-Lügen aufzuklären

Um Flüchtlinge vor „Schleppermärchen“ zu warnen, wurde die Webseite „RumorsAboutGermany“ ins Leben gerufen. Sie soll helfen, gefährliche Gerüchte über Deutschland aus der Welt zu schaffen.

Strom an Flüchtlingen
Tausende Flüchtlinge werden von Schleppern unter falschen Voraussetzungen nach Deutschland gelockt. Foto: Jeff J Mitchell/ Getty Images

Die deutsche Regierung verstärkt ihre Aufklärungskampagne gegen von Schlepperbanden verbreitete Fehlinformationen. Am Montag wird die Internetseite RumoursAboutGermany.info freigeschaltet, auf der den falschen Gerüchten über die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland Fakten gegenübergestellt werden. Die Informationen werden auf Arabisch, Französisch und Deutsch verbreitet.

Flüchtlingen werden alsche Hoffnungen durch Lügen gemacht

„Wir wollen verhindern, dass sich Menschen in ohnehin schwieriger Lage mit verklärten Vorstellungen und falschen Erwartungen auf den Weg machen“, erklärte das Außenministerium in Berlin zum Start der Internetseite. „Deshalb setzen wir der brodelnden Gerüchteküche objektive Informationen entgegen.“

Auf der Seite werden die „sieben größten Lügen der Schleuser“ aufgelistet, die über das Flüchtlingsziel Deutschland und den Weg dorthin verbreitet werden. Zum Beispiel:

  • „Deutschland hat 800.000 Plätze alleine für afghanische Flüchtlinge reserviert.“ Falsch: Es gibt keine Kontingente für Flüchtlinge aus bestimmten Ländern, jeder Fall wird individuell betrachtet.
  • „Jeder Flüchtling erhält ein Willkommensgeld von 2.000 Euro.“ Und: „Deutschland schenkt jedem Flüchtling ein Haus.“ Beides hat mit der Realität nichts zu tun.
  • „Wenn es Dir in Deutschland nicht gefällt, geben Sie Dir einfach ein Visum für Kanada.“ Dazu heißt es auf der Internetseite, die die Deutsche Presse-Agentur bereits einsehen konnte: „Das ist völliger Schwachsinn. Es gibt keinerlei Vereinbarung zwischen Deutschland und Kanada oder irgendeinem anderen Land für solche Fälle.“

Schleuser dürfen im Netz nicht diktieren

„Das wichtigste Ziel der Kampagne #RumoursAboutGermany ist es, die Deutungshoheit im Netz nicht allein den Schleusern zu überlassen“, heißt es seitens des Auswärtigen Amtes. Die neue Internetseite ist Teil einer Kampagne, die seit 2015 läuft. In Afghanistan, Pakistan, Nord- und Westafrika wurde schon mit Großplakaten, Buswerbung, Blogs, TV- und Radiosendungen Aufklärungsarbeit betrieben. Die neue Internetseite soll die bisherigen Aktivitäten der Kampagne im Internet bündeln.

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