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Kaspersky will mit Initiative Transparenz schaffen

Die Betreiber der russische Antiviren-Software Kapersky reagieren auf die Spionagevorwürfe mit einer Initiative: Der Quellcode und Transparenzzentren sollen dabei helfen.

Kaspersky kündigt eine Transparenzinitiative an
Kaspersky kündigt eine Transparenzinitiative an Foto: Kaspersky

Nach dem Vorwurf, der russische Antiviren-Spezialist Kaspersky habe Moskaus Geheimdienst beim Ausspähen von US-Computern geholfen, wirbt die Firma um mehr Vertrauen im Westen. In einer „Transparenzinitiative“ soll der Quellcode der Kaspersky-Software einschließlich Updates und Aktualisierungen der Bedrohungserkennung für die unabhängige Überprüfung und Beurteilung bereitgestellt werden.

Damit solle im ersten Quartal kommenden Jahres begonnen werden, kündigte Kaspersky am Montag an. Die Belohnung für unabhängige Experten, die Schwachstellen in Kaspersky-Produkten finden, wurde auf 100.000 Dollar (84.616,69 Euro) erhöht.

Vorwurf der Spionage zurückgewiesen

In den vergangenen Wochen hieß es in mehreren US-Medienberichten, russische Geheimdienste hätten mit Hilfe von Kaspersky-Installationen amerikanische Computer angreifen können, um dort geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA zu finden und zu stehlen. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes habe die Werkzeuge regelwidrig auf seinen privaten Computer geladen, auf dem Kasperskys Antiviren-Software lief.

In den Berichten blieb zumeist offen, ob die Firma mit den russischen Geheimdiensten kooperiert haben soll – oder ob die Dienste ihre Produkte missbraucht haben könnten. Lediglich das Wall Street Journal schrieb unter Berufung auf amerikanische Behördenkreise, Kaspersky-Software habe gezielt nach Begriffen wie „Top Secret“ sowie nach Namen geheimer US-Programme gesucht. Kaspersky erklärte stets, man habe nie einem Geheimdienst bei der Spionage geholfen.

„Hexenjagd“

Nun will die Firma zudem bis 2020 drei „Transparenzzentren“ in Europa, Asien und den USA einrichten, „um sicherheitsrelevante Themen mit Kunden, vertrauenswürdigen Partnern und staatlichen Einrichtungen anzusprechen“. Firmengründer Eugene Kaspersky hat das Vorgehen gegen sein Unternehmen zuletzt als „Hexenjagd“ bezeichnet.

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