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VR-Video zum Klimawandel: „Wenn das Wasser steigt, bekomme ich Angst“

In vielen kleinen Inselstaaten steht den Bewohnern das Wasser aufgrund steigender Meeresspiegel buchstäblich bis zum Hals. Ein VR-Video der Weltbank soll Bewusstsein schaffen.

Leben auf den Fidschi-Inseln
Kleine Inselstaaten wie Fidschi sind am stärksten vom Klimawandel betroffen. Foto: Weltbank

Anlässlich der Klimakonferenz COP23, die am 6. November in Bonn eröffnet wurde, veröffentlichte die Weltbank ein Promo-Video zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Inselstaat Fidschi im Pazifik.

Fidschi und vergleichbare Kleinstaaten wie die Malediven, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen, sind besonders stark von den klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre betroffen. Da diese Länder international nur eine kleine Rolle spielen, haben sie Mühe ihre Anliegen vorzubringen und gehört zu werden.

In einem ersten Schritt zur Verbesserung dieser Misslage wurde Fidschi mit der Leitung der Konferenz betraut. Mit dem Video soll zusätzlich Bewusstsein für die Probleme der Inselstaaten geschaffen werden. Denn schon jetzt müssen erste Küstendörfer, die jahrhundertelang existierten, wegen regelmäßiger Überschwemmungen landeinwärts übersiedelt werden. Die Weltbank hat in einem kürzlich veröffentlichten Report prognostiziert, dass in den nächsten zehn Jahren rund 4,5 Milliarden US-Dollar nötig sein werden, um allein Fidschi vor den steigenden Meeresspiegeln zu schützen

Our Home, Our People

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Unter dem Titel „Our Home, Our People“ hat die Weltbank nun zusätzlich zu ihrem Bericht ein rund sechsminütiges Video veröffentlicht, in dem die verheerenden Folgen des Klimawandels für die Inselbewohner gezeigt werden. Viele Küstendörfer werden mindestens zwei Mal im Jahr von sogenannten „ King Tides“ – Springfluten außergewöhnlichen Ausmaßes – überflutet. Naturkatastrophen, wie der Zyklon „Winston“ im Frühjahr 2016, fordern immer wieder dutzende Menschenleben und zerstören tausende Häuser. Das Leben vieler Fidschianer hat sich in den letzten Jahren zu einem ständigen Provisorium gewandelt. Regelmäßig müssen sie ihre Häuser neu aufbauen, dazwischen leben sie in Notunterkünften.

Um die tragische Lage der Inselbewohner noch besser zu veranschaulichen, ist das Video in Virtual Reality gedreht. Mit VR-Brille kann man sich also einen direkten Überblick von den bedrohten Dörfern und seinen Bewohnern zu verschaffen. Darüber hinaus versucht der Kurzfilm einen Einblick in die Kultur der Bewohner zu geben, denn in Fidschi wird Zusammenhalt großgeschrieben: „Wenn jemand sein Haus neu aufbaut, dann fühle ich mich verpflichtet zu helfen“, sagt einer der Männer im Film. Nur so können die Fidschianer die regelmäßigen Zerstörungen ihrer Häuser und den Verlust ihres Hab und Guts verkraften.

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