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Amnesty International: Für Frauen sind soziale Netzwerke Angsträume

Eine aktuelle Umfrage der Menschenrechtsorganisation belegt deutlich, welche Folgen Online-Hass gegen Frauen haben kann.

Anfeindungen, Beleidigungen, Drohungen – für viele Frauen sind soziale Netzwerke zur Quelle von Unwohlsein oder sogar Angst bis hin zur Panik geworden. Das geht aus einer Ipsos-Mori-Umfrage in acht Ländern für die Menschrechtsorganisation Amnesty International hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

Etwa 25 Prozent der Frauen Opfer von Hass im Netz

Demnach sind knapp ein Viertel der befragten Frauen mindestens einmal zum Opfer von Anfeindungen in sozialen Netzwerken geworden. In knapp der Hälfte der Fälle waren die Hassbotschaften frauenfeindlichen oder sexistischen Inhalts.

Betroffene Frauen leiden mindestens unter Stress

Die Folgen sind teils drastisch: Mehr als die Hälfte der Betroffenen empfand in der Folge Stress, Angst oder erlebte Panik-Attacken. In knapp 60 Prozent aller Fälle litten die Frauen wegen den Online-Anfeindungen unter Schlafstörungen. Mehr als 40 Prozent der Frauen fühlte sich auch körperlich bedroht. Bis zu einem Viertel der Betroffenen erhielt tatsächlich Drohungen körperlicher oder sexueller Gewalt.

Geringe Verbreitungszeit vom Beschimpfungen macht Sorgen

Soziale Netzwerke müssten sich des Problems ernsthaft annehmen, forderte Amnesty-Expertin Azmina Dhrodia einer Mitteilung zufolge. „Die besondere Gefahr von Online-Beschimpfungen ist, wie schnell sie sich ausbreiten – ein beleidigender Tweet kann sich innerhalb von Minuten in ein Bombardement gezielten Hasses ausweiten“, sagte Dhrodia einer Mitteilung zufolge.

Befragt wurden jeweils 500 Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren in Dänemark, Italien, Neuseeland, Polen, Spanien, Schweden, Großbritannien und den USA.

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