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Was ergeben 750 Raspberry Pi-Computer? Richtig, einen „Supercomputer“

US-Forscher haben 750 der günstigen Raspberry-Pis verbaut – in einen „Supercomputer“ zum „Sparpreis“.

BitScoope Cluster
Sieht aus wie ein Kickertisch: der "Supercomputer" der LANL Foto: BitScope/CC BY-SA 3.0

Das Forschungsinstitut Los Alamos National Laboratory (LANL) hat gemeinsam mit dem australischen Hardware-Hersteller BitScope einen „Supercomputer“ bestehend aus 750 Raspberry Pi (Model 3B) gebaut. Die Lösung wurde in weniger als drei Monaten entwickelt und besteht aus insgesamt fünf Rack-Modulen, auf denen jeweils 150 der günstigen Mini-Computer verbaut wurden. Insgesamt stehen so 3.000 mit je 1,2 GHz getaktete ARM-Kerne zur Verfügung, die gleichzeitig ausgelastet werden können.

Supercomputer „Trinity“ hat zu viel zu tun

Der Raspberry Pi-„Supercomputer“ kann herkömmliche Supercomputer nicht ersetzen, soll aber als Testumgebung für Entwickler und Forscher dienen. Das LANL besitzt unter anderem „Trinity“, einen der zehn schnellsten Supercomputer der Welt, der jedoch häufig ausgelastet ist. Mit den „BitScope Clustern“ können Programme deutlich günstiger ausprobiert werden. Der gesamte „Supercomputer“ soll so nur rund 1.000 Watt im Idle-Modus sowie 4.000 Watt bei Volllast verbrauchen. Ein typischer Supercomputer benötigt hingegen 10 bis 25 Megawatt.

Ähnlicher Computer mit Lego

Auch die Anschaffungskosten sind deutlich niedriger: Ein Rack kostet rund 18.000 bis 20.000 US-Dollar. Aufgrund der großen Nachfrage will BitScope diese ab 2018 auch öffentlich zum Kauf anbieten. Die Lösung eigne sich vor allem sehr gut für Universitäten, die sich professionelle Parallelrechner nicht leisten können.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte bereits 2012 die Universität Southhampton, als sie zum Sparpreis einen „Supercomputer“ aus Raspberry Pi und Lego baute. Die Gesamtkosten lagen damals bei rund 2.500 britischen Pfund.

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