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Demographischer Wandel verscheucht junge Facebook-Nutzer

Die Zahl der Facebook-Nutzer, die 55 oder älter sind, nimmt stetig weiter zu. Möglichweise flüchten die 12-24-Jährigen deswegen vermehrt zu Instagram und Snapchat.

Strenger Mann mit weißen Haaren
Jugendliche fliehen vor Eltern und Großeltern. Foto: Pixabay | Pexels

Facebook verliert weiter an Popularität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Das Marktforschungsunternehmen eMarketer schätzte am Montag, in diesem Jahr werde die Zahl der Nutzer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren in den USA erstmals überhaupt zurückgehen, und zwar um 5,8 Prozent.

Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen werde erstmals weniger als die Hälfte Facebook nutzen, hier betrage der Rückgang 5,6 Prozent. Großer Profiteur ist Snapchat. Zugleich wächst die Gruppe der Über-55-Jährigen stark an und stellt nun, zumindest in Großbritannien, die zweitgrößte Nutzergruppe dar. Laut eMarketer habe Facebook ein „Teenager-Problem“.

Gute Aussichten für Snapchat und Instagram

Die Entwicklung werde sich auch 2019 und 2020 fortsetzen, prognostiziert eMarketer. Steigende Nutzerzahlen in der Altersgruppe der Zwölf- bis 24-Jährigen sagen die Marktforscher dagegen für den Messaging-Dienst Snapchat und den Online-Bilderdienst Instagram voraus: Snapchat werde in diesem Jahr 1,9 Millionen neue Nutzer unter 25 Jahren dazugewinnen, Instagram 1,6 Millionen.

Facebook hat fast 170 Millionen Nutzer in den USA und ist damit das mit Abstand beliebteste soziale Netzwerk. Instagram – eine Tochter von Facebook – werde in diesem Jahr aber bereits mehr als 104 Millionen Nutzer haben, Snapchat 86,5 Millionen Nutzer, schätzt eMarketer.

Facebook-Dilemma

Der Messaging-Dienst Snapchat, beliebt auch wegen der sich selbst löschenden Nachrichten, versucht derzeit, auch ältere Nutzer anzusprechen. Das könnte dem Unternehmen gelingen, „da es derzeit eine einfachere Nutzung einführt“, wie Debra Aho Williamson von eMarketer erklärte. Die große Frage sei, ob die Jungen Snapchat immer noch cool finden, wenn mehr und mehr Eltern und Großeltern dort aktiv sind. „Das ist das Dilemma, in dem Facebook schon steckt.“

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